Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 16. Juli 2009

Macht:

Macht: notwendiger politischer, ökonomischer und ideologischer Ausdruck konkreter sozialökonomischer Verhältnisse. Die Macht ist stets an die Existenz einer herrschenden Klasse gebunden. In der antagonistischen Klassengesellschaft ist die Macht die materielle (politische und ökonomische) sowie ideologische Herrschaft der Klasse, die die ausbeutende Minderheit darstellt, über jene Klassen und Schichten, die die ausgebeutete Mehrheit der Gesellschaft bilden. Die Macht beruht auf dem Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln. Den Verschiedenen Formen des Privateigentums an Produktionsmitteln entsprechen verschiedene Formen der ökonomischen Macht. In der Sklavenhalterordnung nimmt die ökonomische Macht die Form des persönlichen Eigentums der Sklavenhalter an den Sklaven, im Feudalismus des beschränkten Eigentums der Feudalherren an den Bauern an. Im Kapitalismus wird die ökonomische Macht der Kapitalisten über die Lohnarbeit durch ökonomischen Zwang ausgeübt, d. h., die Arbeiter sind durch ihre ökonomische Lage gezwungen, ihre Arbeitskraft an den Besitzer der Produktionsmittel, die Kapitalisten, zu verkaufen. „die kapitalistische Organisation der gesellschaftlichen Arbeit beruht auf der Disziplin des Hungers …“ (Lenin, Bd. 29, S. 409)
Die ökonomische Macht ist die Grundlage der politischen und ideologischen Herrschaft (Einheit von Ökonomie, Politik und Ideologie). Die politische Macht übt in der Regel die jeweils ökonomisch herrschende Klasse mittels des Staates aus, er ist ihr Machtinstrument. Die ideologische Macht wird mittels eines Systems von staatlichen u. a. Institutionen durchzusetzen versucht, wobei es darum geht, die Ideologie der herrschenden Klasse zur herrschenden Ideologie der Gesellschaft zu machen (geistige Meinungsmanipulation). Ihr kam besonders in der Auseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus immer größere Bedeutung zu.
Aufgabe der Staatsmacht in der antagonistischen Klassengesellschaft ist die Sicherung der Herrschaft der Ausbeuterklasse über die ausgebeuteten und unterdrückten Volksmassen; im Kapitalismus, gleicht in welcher Staatsform, die Sicherung der Herrschaft der Bourgeoisie, im staatsmonopolistischen Kapitalismus vor allen der Monopolbourgeoisie. Die Arbeiterklasse kann sich nur befreien, indem sie unter Führung ihrer marxistisch-leninistischen Partei und im Bündnis mit den anderen Werktätigen die Macht ergreift, die Herrschaft der Bourgeoisie beseitigt und ihre eigene Herrschaft errichtet. Ihre Macht, die erste wirklich demokratische Staatsmacht der Geschichte, die Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit, die Diktatur des Proletariats, wird dazu benutzt, den Widerstand der reaktionären Kräfte zu brechen und den Sozialismus und Kommunismus planmäßig und bewusst aufzubauen, die Klassengesellschaft überhaupt zu beseitigen und im Kommunismus die klassenlose Gesellschaft zu errichten. Deshalb ist die Machtfrage die Hauptfrage der sozialen Revolution.

Aus: Kleines politisches Wörterbuch, sechste Auflage, Dietz Verlag Berlin 1986, Seite 576.

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