Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Sonntag, 28. August 2011

Nein, dieser Krieg ist noch lange nicht zu Ende!

Nun war die Flut von Informationen über den Krieg in Libyen in den letzten Tagen erdrückend, allein unabhängige Informationen waren kaum zu haben, oder zumindest Informationen, welche nicht einseitig von den Kriegstreibern der NATO und ihrer Verbündeten instrumentalisiert und manipuliert wurden. Es tobt ein Krieg, welcher mit allen Mittel geführt wird, Desinformation ist eines davon. Das der „normale“ Krieg dabei weiter geht, gar verschärft wird, entspricht der Logik dieses Krieges, soll dieser doch so zum Erfolg geführt werden. Auch wenn sich viele Nachrichten der letzten Tage als Lüge erwiesen haben, hatte die Welle der Desinformation durchaus für die Kriegstreiber erfolgreich gewirkt. Dieses besonders, da andere Informationskanäle zerstört oder zumindest gestört wurden. Dass in diesem Zusammenhang auch Jagd auf kritische Journalisten gemacht wird, hat zwar nichts mit der ansonst gepriesenen Meinungsfreiheit zu tun, aber sehr wohl mit dem Krieg, welcher Meinungsfreiheit von Anfang an beständig zu negieren sucht. Aber nicht nur auf Journalisten wird Jagd gemacht, sondern auch auf andere Menschen, welche den NATO-Truppen und ihrer Hilfstruppe Widerstand entgegensetzen, oder auch nur in Verdacht eines solchen geraten. Tripolis wird, nachdem es wochenlang bombardiert wurde, die Notlage der Menschen sich verschärft hat, Lebensmittel, Wasser, Strom, Benzin etc. knapp wurden, nun von der NATO und ihren Hilfstruppen in ein Schlachthaus verwandelt. Mit dem Errichten einer Flugverbotszone hat das lang nichts mehr zu tun, wenn es überhaupt einmal etwas damit zu tun gehabt hat.
Libyen, vor einem halben Jahr noch das Land mit dem höchsten Lebanstandart auf dem afrikanischen Kontinent, mit einem Bildungssystem, welches allen offen stand, einem kostenfreiem Gesundheitssystem, festgeschriebenen Lebensmittelpreisen, und vielen anderen Errungenschaften für die Menschen, wurde in kurzer Zeit auf allgemein afrikanisches Niveau gebombt.
Die Piloten der Bomber sehen nicht was sie anrichten. Sie sind weit vom Grauen, was sie produzieren, entfernt. Sie sind die blinden Schlächter in einem Krieg, welcher vorgeblich Menschenleben schützen soll, die dass Töten aber beständig steigern und perfektionieren. Den Piloten, blind und ohne Gewissen, stumpfen Maschinen gleich, welchen jegliche Menschlichkeit abhanden gekommen ist, diesem funktionierenden Kriegswerkzeug in den Händen ihrer Auftraggeber, folgen am Boden Killermaschinen, welche noch um ein vielfaches unmenschlicher sind als ihre Gefährten am Himmel, denn diese sehen was sie anrichten. Sie sind direkt konfrontiert mit den Folgen ihres Tuns. Sie verrichten ihren Auftrag, töten, verstümmeln, zerstören, sähen Schrecken und verbreiten Grauen. Berufskiller, gedrillt um zu töten, ohne Rücksicht auf Verluste, mit einem Freibrief ihrer Herren in der Tasche.
Auch die Bundeswehr hat mit der Abschaffung der Wehrpflicht die letzte Hürde zur reinen Killertruppe genommen. Technologisch hoch gerüstet, ist sie in der Lage an den verschiedensten Orten dieser Welt, wie in Afghanistan beispielhaft erwiesen, Grauen und Schrecken zu verbreiten.
Den Menschen hierzulande wird gern eingeredet, dass die NATO ein Bündnis für den Frieden sei, aber ganz im Gegenteil, sie ist ein Bündnis für den Krieg, sie ist kein Mittel des Friedenserhalts, sondern der Kriegsführung. Sie kann heute überall in der Welt eingesetzt werden, wo die herrschenden Kreise ihre Interessen gefährdet sehen. Sie ist ein Instrument der Wirtschaft im doppelten Sinne: Zum einen dient sie der Sicherung von Rohstoffquellen und Absatzmärkten, zum anderen werden nirgendwo Waren so schnell und massenhaft konsumiert, wie in Kriegen. Sie ist der komprimierte Ausdruck für die unkontrollierte Umwandlung von Produktivkraft in Destruktivkraft, ein Prozess, welcher im wachsenden Maße das kapitalistische System in seiner höchsten Ausprägung, dem Imperialismus, prägt!
Aber noch etwas schaffen die NATO-Truppen überall, wo sie auftreten, wo sie in Kriegen eingesetzt werden, wo ihre Killermaschinen ihr todbringendes zerstörendes Werk verrichten. Sie sähen Hass! Das in den Kriegen gegen die Völker vergossene Blut ist der Boden, aus dem der Widerstand erwächst, welcher die Aggressoren letztlich scheitern lässt. Dabei wird es für diese immer schwerer, Kriege zu gewinnen, was auch gerade am Krieg in Libyen zu sehen ist, wo ein relativ kleines Volk über ein halbes Jahr lang einem übermächtigen Aggressor standhielt und immer noch standhält. Gerade auch diese Erfolglosigkeit der technologisch hoffnungslos überlegenen und kriegserfahrenen Aggressoren müsste den Menschen auch hierzulande zu denken geben.
Ein Volk was einen Diktator los werden will, wie im Fall Libyen laufend unterstellt, wird sich wohl kaum von diesem vereinnahmen lassen, genauso wenig wie ein Diktator, welcher sein Volk fürchtet, es kaum bewaffnen wird, wie in Libyen geschehen. Nein, hier lügen ganz andere, hier streben ganz andere Kräfte eine Diktatur an!
Die Meinungsmachemedien haben zur Errichtung dieser Diktatur ihre Aufgabe zu erfüllen und sie erfüllen diese zur Zufriedenheit ihrer Auftraggeber. Um die Wirkung und den Erfolg der Medien zu sichern, wird alles zerstört und unterdrückt, was dem Erfolg im Wege stehen kann. Nachrichteneinrichtungen werden zerstört, Rundfunk und Fernsehen in Libyen bombardiert, Internetseiten gesperrt oder gestört, Journalisten werden gejagt.
Ich kann keine Achtung empfinden vor den Soldaten der NATO und ihrer Verbündeten, egal an welcher Stelle sie ihren Dienst versehen. Sie sind willige Werkzeuge eines Krieges, welcher nicht nur in Libyen, sondern an den verschiedensten Schauplätzen heiß geführt wird und weltweit mittels Medienmacht, ein Krieg gegen die Menschen, gegen elementare Menschheitsinteressen, auch in den Staaten der NATO selbst. Diese Soldaten sind Lakaien der Macht, welche keine Achtung, sondern Verachtung verdienen.
Achtung und Unterstützung hingegen verdienen die Völker, welche für ihre Freiheit kämpfen, welche den NATO-Truppen und ihren Verbündeten Widerstand entgegensetzen. Achtung verdienen die Menschen, welche in Libyen sich nicht dem Druck des ausländischen Militärs beugen, welche millionenfach auf die Straße gegangen sind und gegen die Rebellen und NATO-Truppen demonstriert und gekämpft haben. Achtung gebührt den Journalisten, welche sich nicht zu Helfershelfer der Kriegstreiber haben machen lassen, sondern objektiv über den
Krieg berichtet haben und berichten. Achtung verdienen all jene, welche dafür sorgen, dass die Wahrheit ans Licht kommt, dass der Medienmacht entgegengetreten wird.
Nichtsdestotrotz geht der Krieg weiter, besonders auch der Krieg der Medien, denn das Morden der NATO-Luft- und Bodentruppen, sowie der Rebellen muss zumindest im Nachhinein vor der Weltöffentlichkeit gerechtfertigt werden. Und so geistern Nachrichten von Gräueltaten der Verteidiger Tripolis durch die Medien. Vage formuliert, durchaus Zweifel zulassend, wird eine Wertung geschickt vorgegeben, in dem die üblichen Verdächtigen bemüht werden. Dass sich diese Art Information dabei selbst in Widersprüche verstrickt, spielt keine Rolle. Allein der Eindruck ist entscheidend, welcher zum Beispiel beim Lesen dieses Beitrages entstehen soll. Dazu wird am Anfang festgestellt, geurteilt und der erklärte Feind verurteilt Zum Ende gibt es zwar durchaus Zweifel und es wird gar der Verdacht geäußert, dass diese Tat auch von den Rebellen begangen worden sein könnte, nur dieses zählt dann nicht mehr.
Nun hat es durchaus System, dass auch im verlinkten Bericht die Rolle der NATO-Aggressoren in diesem Krieg keine Rolle spielt, soll doch zumindest der Schein eines Bürgerkrieges gewahrt bleiben. Anders in diesem Aufruf zum Kampf gegen den wahren Terror. Dabei ist der Ausblick, welcher im Aufruf gegeben wird, durchaus erschreckend, aber realistisch. Es sei denn, es gelingt der Menschheit, diesem Streben rechtzeitig Einhalt zu gebieten!
Nein, dieser Krieg ist noch lange nicht zu Ende!

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