Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 29. März 2012

Gedanken zu einer Losung


Auf einer Facebookseite war ein Plakat (Pinnwandfoto) zu finden, welches sicher für einen Wahlkampf gedacht ist. Dem Plakat ist die Losung „Löhne rauf, ihr seid es wert!“ zu entnehmen, was mich zu folgende Gedanken anregte:
Lohnerhöhungen können nicht beschlossen werden, sie können nur erkämpft werden!
Auch eine Art von Wertediskussion, nur müssen Wert der Arbeitskraft und Lohn nicht unbedingt eine Einheit bilden, da der Lohn das Ergebnis eines Warenhandels ist! So liegt der Preis, welcher für die Arbeitskraft gezahlt wird, immer öfter auch unter deren eigentlichen Wert.
Lohn ist das Produkt einer Zwangsehe zwischen Kapital und Arbeitskraft, ohne welche der Kapitalismus nicht funktionieren würde, wobei der wertschöpfende Partner nicht nur als schwächer, unbedeutender dargestellt wird, sonder oft aus diesem Verhältnis seinen eigentlichen Wert nicht einmal generieren kann. Der Prolet schlüpft in dieser Zwangsehe heute in diesem Lande leider all zu oft in die Rolle des nicht emanzipierten Weibes!    
„Löhne rauf, ihr seid es wert!“ Eine eher populistische Losung, allein schon weil sie Lohnempfänger als Objekt und nicht als Subjekt betrachtet! Ja, wer ist eigentlich der Adressat für diese Forderung, wem sie Balsam für die geschundene Seele sein soll, ist klar, nur wer soll sie erfüllen?
Gedanke am Rande: wenn z. B. die FDP fordert, Steuern zu senken, dann wissen wir für wem dieses gilt, wir wissen auch, wer sich für Steuersenkungen einsetzen wird, wenn er an die Regierung kommt und diese für die eigne Klientel auch durchsetzt, wenn es die Verhältnisse innerhalb der herrschenden Klasse zulassen. Nun ist es im Falle von Lohnabhängigen etwas anders, diese gehören der herrschenden Klasse nicht an und eine Partei, welche im parlamentarischem Spiel der Demokratie agiert, hat sich den Geflogenheiten zu beugen, oder sie fliegt aus dem parlamentarischen Getriebe. Über gegebene demokratische Wege sind Lohnerhöhungen nicht möglich, ohne die gesellschaftlichen Verhältnisse grundsätzlich zu ändern, müssen sie permanent erkämpft werden.    

Der Text zum Foto regte mich wiederum zu folgende Gedanken an:

Dienstag, 27. März 2012

Ich war jung, ging noch zur Schule, ...

Ich war jung, ging noch zur Schule, aber noch nicht all zu lange, als auch ich eine Karte verschickte, auf der ich eine rote Rose gemalt hatte. Viele taten dieses und so ist es durch die Macht praktischer Solidarität gelungen Angela Davis zu retten. Vor einigen Jahren  wurde ein Buch geschrieben, vom ehemaligen Redakteur des Neuen Deutschlands, welcher 1972 den Prozess gegen Angela Davis in den USA, in welchen es um Leben oder Tod für die junge Frau ging, als Korrespondent begleitete. Auf dieses Buch wird auf der Seite Kritische Massen aufmerksam gemacht, wie auch auf eine interessant zu lesende Rezension zum Buch.

Samstag, 24. März 2012

Land der Übergewichtigen!

Ja, Sachsen Anhalt ist wieder einmal Rekordhalter, es „ist ganz dicke da“, wie der MZ von heute zu entnehmen ist. Der Mikrozensus hat es hervorgebracht, die Menschen in Sachsen Anhalt wiegen zu viel, in der Summe, oder anders, nirgendwo in der BRD leben mehr Menschen mit Übergewicht, als in Sachsen Anhalt und das trifft für Männer und Frauen zu!
Was ist los, im Zentrum der Angst, im Land der Frühaufsteher und früher sterbenden?
Dabei ist Sachsen Anhalt nicht überall Spitze, gelegentlich rudert das Land auch hinterher, wie auch der Titelseite der MZ zu entnehmen ist. Unter der Überschrift „Deutschland beweist sich als Erfindernation“, ist zu erfahren, das aus Sachsen Anhalt im letzten Jahr gerade einmal 24 Patente angemeldet wurden, was der letzte Platz im Lande ist. Im Wirtschaftsteil ist mehr zu erfahren, auch das Sachsen Anhalt schlecht abschneidet.  
Nun ja, Sachsen Anhalt kann ja nicht überall Spitze sein, aus diesem Grund mögen Menschen sich vielleicht mit Frustfressen trösten und so andere Rekorde brechen. Dabei besteht zwischen den beiden Nachrichten durchaus ein Zusammenhang und „dieser Trend“ verstärkt sich seit den neunziger Jahren und „sei nicht gestoppt“, ist zu erfahren. Aber auch einen anderen Trend gibt es, immer mehr Menschen haben seit den neunziger Jahren dem Land den Rücken gekehrt und sind der Arbeit nachgezogen. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und auch was dieses anbelangt, nimmt Sachsen Anhalt regelmäßig Spitzenplätze ein.
Ja, Deindustrialisierung einer ganzen Region ist nicht zum Nulltarif zu haben und die Folgen durchziehen alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens. Wenn dazu noch der Billiglohnsektor ausgebaut wird, prekäre Beschäftigungsverhältnisse gefördert werden, muss sich über die Folgen nicht gewundert werden. Menschen ziehen sich zurück, leben ungesund, nehmen zu und sind alles andere, aber nicht motiviert große Erfindungen zu machen.

Freitag, 23. März 2012

Lohndumpingmesse in Quedlinburg!

300 waren geladen, 295 sind gekommen, davon 209 umsonst!
So die „positive“ Bilanz der letzten Arbeitskräfteschau in Quedlinburg! Genau genommen waren es acht Teilnehmer, dieser Ware Arbeitskraftbeschauung, welche erfolgreich eine Arbeit aufnehmen konnten, da noch zu führende Gespräche maximal als Weg zum notwendigen Verkauf der eignen Arbeitskraft gesehen werden können. Das auf der Arbeitskräftebeschauung, über welche in der MZ (Quedlinburger Harzbote) vom 23.03.12 auf Seite 9 berichtet wird, vorwiegend Zeitarbeitsfirmen präsent waren, ist wenig verwunderlich und liegt wohl im Trennt der Vermarktung von Arbeitskräften. Veranstaltet wurde das Ganze von der Kommunalen Beschäftigungsagentur (Regionaler Hartz IV-Verwalter) schon öfter und es wird den Geladenen wohl schwerlich möglich gewesen sein, sich diesem rituellen Akt der Arbeitskraftbeschauung zu entziehen. So nahm dann auch die überwiegende Zahl der Geladenen teil.
Die Plätze an den „Tischen der elf Zeitarbeitsfirmen“ waren gut besetzt und auch wenn die Gespräche für die überwiegende Zahl der Arbeitskraftverkaufenwollenden ohne Erfolg waren, wird doch von Erfolg gesprochen. Denn „„wenn 80 Prozent unserer Kunden wirklich klare Vorstellungen haben und auch motiviert sind, dann ist das für uns ein Erfolg“, sagt die Teamleiterin Arbeitgeber-Service bei der Kommunalen Beschäftigungsagentur (Koba) des Landkreises Harz.“ Nicht die Vermittelten Tätigkeiten zeugen vom Erfolg, dazu sind es letztlich auch zu wenig, sondern die Gefügigkeit der Arbeitskraftverkaufenden, deren klare Vorstellungen und Motivation! Und so kamen über 80% der Geladenen, gut motiviert, von Vorstellungen getrieben, der Angst vor Sanktionen gehorchend, „vorbereitet“ mit „Lebenslauf oder Bewerbungsmappen“ zum Gespräch. Die meisten der Arbeitskraftverkaufenmüssenden allerdings erfolglos, eventuelle Hoffnungen zerstört, Illusionen vernichtet, den Zwängen letztlich gehorchend!
Dass im MZ-Beitrag „Hilfe bei der Jobsuche“ Beispiele für „Arbeitssuchende“ angeführt werden, welche hoch motiviert sind, versteht sich von selbst, genauso wie der Verweis auf die verschiedensten Qualifikationen, welche manch einer oder eine im Laufe der Zeit erworben hat und zu erwerben bereit ist. Das dabei die Bereitschaft besteht, fast jede Arbeit auszuführen, muss eigentlich nicht gesondert erwähnt werden, trägt aber auch nicht unbedingt zum Erfolg bei.

Mittwoch, 21. März 2012

Öffentliche Medien - Instrumente des ideologischen Kampfes!?


Auf einer Facebookseite fand sich ein Bild, zwei Männer sind zu sehen, auf einen zeigen Pfeile und der andere wird von einem großen Schriftzug überdeckt. Aufgenommen wurde dieses Bild vom Bildschirm, eine Sendung des ZDF, wie der Einblendung des Senders zu entnehmen ist. Die Männer und der Schriftzug sollen hier nicht die vordergründige Rolle spielen, sondern die Tatsache, dass die Medien, gerade auch die so genannten öffentlich/rechtlichen, ein Instrument zur Massenmanipulation sind. Das dieses Werkzeug des ideologischen Kampfes von den Bekämpften auch noch bezahlt wird, war mir folgenden Kommentar wert:

Zu Massenmedien – GEZ!
Das ist doch keine gering zuschätzende Leistung, nicht nur die Massen zu verblöden, sondern sie selbst dafür auch noch zahlen zu lassen und in den allermeisten Fällen sogar noch aus Einsicht in die Notwendigkeit, also freiwillig! Der Glaube ans System ist tief verankert, die Tempel werden umfassend frequentiert, gebetet und den Predigten andächtig gelauscht, der Ablasshandel floriert!
Die Reformation zum Beginn der Neuzeit war nicht nur ein Produkt der damaligen Produktivkraftentwicklung, sie verstand deren Errungenschaften auch für sich zu nutzen, wie den Buchdruck z. B. Heute, in einer Zeit wo immer mehr Bücher nicht aufgeschlagen werden, dafür umso öfter Notbocks, hat die Produktivkraftentwicklung ebenfalls Errungenschaften hervorgebracht, welche sich hervorragend dazu eigenen gleiches Werk zu tun! Sie sind ein Grundstein für gesellschaftliche Veränderungen, wie sie zwingend notwendig sind! Wobei prinzipielle Veränderungen nicht im Gefolge der Reformation, sonder erst im Ergebnis der Aufklärung des 17/18. Jahrhunderts in Gestallt der französischen Revolution möglich wurden!
Was den Iran betrifft, was berechtigt die westliche Welt ein Urteil über die Verhältnisse im Iran zu sprechen? Moralische Überlegenheit, Weißheit und Einsicht und all das ohne Berücksichtigung der gesellschaftlichen Verhältnisse im Iran? Oder sind es ökonomische Interessen, welche das Urteil bestimmen, sind es Freiheiten, welche dem westlichen Kapital in diesem Lande verwert werden, welche verschleiert werden durch eine Nebelwolke aus allgemeines Verständnis von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten, welchen den eigenen Völkern selbst vorenthalten werden?

Dienstag, 20. März 2012

Streiken ja, aber bitte ohne Folgen!

Streiken ja, wehtun darf es aber nicht! Wenn schon gestreikt wird, dann gefälligst so, dass es ohne Folgen für die Wirtschaft ist. So die Intention einiger Juristen, welche das Streikrecht erheblich einschränken möchten und dieses vor allen mit „Streikfolgen“ für die „Allgemeinheit“ begründet. Dabei nicht zu vergessen, dass in erster Linie die Interessen der Wirtschaft zu waren sind. Streiken ja, aber folgenlos, am besten in der Freizeit, mit bemalten Plakaten im Stadtpark z.B., die Wege nicht verlassend und im Kreis laufend. So wird Arbeitskampf zum Arbeitskrampf, wobei der Sieger von vornherein vorgegeben ist.
Nur kann von einem Sieg in diesem Falle nicht die Rede sein, zwar könnten Lohnforderungen z. B. so kaum durchgesetzt und damit die Gewinne der Unternehmen stabilisiert und befördert werden, auf der anderen Seite würden die Löhne aber real weiter sinken, es würde gar den Singflug beschleunigen, was wiederum mit erheblichen Kaufkraftverlusten verbunden wäre und viele Wirtschaftszweige noch stärker treffen würde. Am wenigsten wird zwar die Exportwirtschaft davon betroffen sein, da für diese die Binnennachfrage von untergeordneter Bedeutung ist, aber alle Wirtschaftszweige, welche auf Binnennachfrage angewiesen sind, wird ein solches Streikrecht besonders hart treffen. Dummerweise sehen viele Unternehmer diesen simplen Zusammenhang nicht und wundern sich darüber, dass ihre Geschäfte immer schlechter laufen. Die Weitsicht der meisten Unternehmenslenker entpuppt sich all zu oft als ausgeprägte Kurzsichtigkeit, die Wand nicht sehend, auf welcher beschleunigt zugesteuert wird.

Freitag, 16. März 2012

Ist Armut heilbar, ist Armut eine Krankheit?


Ist Armut heilbar, ist Armut eine Krankheit?
Auf einer Facebookseite wurde ein Pinnwandfoto geteilt, welches eine Geldscheine haltende Hand zeigt. Wobei mit fetten, großen Buchstaben in der unteren Hälfte zu lesen ist: „ARMUT IST HEILBAR, REICHTUM IST TEILBAR“.
Diese Losung, ich gehe davon aus das es eine ist, wollte ich nicht ohne Kommentar stehen lassen und schrieb: Was unterstellt, das Armut eine Krankheit wäre, was sie definitiv nicht ist!Ohne Reaktion sollte die Aussage nicht bleiben und so konnte ich erfahren: Stimmt Kucaf Qlb, Armut ist der letzte Dreck!“. Auch das wollte ich nicht so stehen lassen und schrieb: „Nein, Armut ist  nicht der letzte Dreck, genauso wenig wie Reichtum die blanke Sahne. Armut und Reichtum sind auch nicht natürlich, sie sind menschlich, Produkt menschlicher Tat, Produkt menschlichen Seins, Produkt gesellschaftlichen Seins! Sie entspringt den gesellschaftlichen Verhältnissen! http://kucaf.de/2008/07/22/armut/“.
Daraufhin war zu erfahren: „Kucaf Qlb, Armut und Reichtum sind hier das Produkt eines globalen kapitalistischen Wirtschaftssystem.“ Was wiederum eine Antwort meinerseits inspirierte: „Hallo …, nicht nur hier und heute, sondern Armut und Reichtum sind Bestandteile einer jeden auf Ausbeutung des Menschen durch den Menschen basierenden Gesellschaftsformation. Sie ist nicht an ein kapitalistisches Wirtschaftssystem gebunden, welches übrigens von vornherein global agiert! Globalisierung ist zu einem Modewort geworden, welches die Illusion nährt, es könnte auch einen Kapitalismus geben, welcher human daherkommt, wenn er nicht diese Form der Globalisierung betreiben würde, wenn er nur nicht so global wäre!
Kritik am kapitalistischen System wird mittels des Begriffes „Globalisierung“, auf diese Eigenschaft und damit von den eigentlichen Ursachen gesellschaftlicher Probleme, welche im kapitalistischen Wirtschaftssystem fußen, abgelenkt. Kredo: Nicht im Kapitalismus liegen die Probleme gesellschaftlichen Seins der Gegenwart begründet, sondern in der Globalisierung! Schlussfolglich wird nicht der Kapitalismus an sich kritisiert, sonder die Globalisierung, in der Hoffnung bestehende Probleme so zu lösen! Es wird der Sack geschlagen, in der Hoffnung den Esel zu treffen!
Heute sind Armut und Reichtum sicher Produkt des kapitalistischen Systems, allein auf Wirtschaft würde ich es nicht beschränken, selbst wen der Ökonomie das Primat zuzuerkennen ist.
Aber definitiv ist Armut keine Krankheit, schon allein aus dem Grund, da Krankheiten heilbar sind, oder zum Tode führen. In diesem Zusammenhang ist der Patient das System des Kapitals selbst, welcher keine Heilung verdient, weil er nicht heilbar ist, sondern aktive Sterbehilfe!
http://kucaf.de/2009/09/22/hoffnung-2/“.
Vor diesem Kommentar meinerseits hat es einen weiteren Kommentar gegeben, in welchen letztlich die „Erbsündentheorie“ angedeutet wird, in dem zu lesen ist: „Armut schleicht sich wie ein "Kainsmahl" durch die Gesellschaft. Sie wird auch immer mit grundsetzlischer Abstufung des "Wertes" einen Menschen belegt. Welche Dummheit. Allerdings gewollter "Bauernfang". Dabei sind es diese "Pseudo-Reichen", die sich den Profit ergaunern, die moralisch an fragwürdiger Stelle stehen. Ja,…, das System unterstützt dabei. Da gerade der letzte Satz Zusammenhänge auf den Kopf stellt, hinterließ ich folgenden Kommentar: Nein …, das System unterstützt nicht dabei, sondern es ist Ursache für Armut und Reichtum und es entspricht durchaus der Produktivkraftentwicklung unserer Zeit, dass selbst Armut heute effizienter daherkommt und eine neue Qualität im Verwertungsprozess des Kapitals erfährt!Gespannt bin ich nun, ob meine letzten Reaktionen, Reaktion erfahren, in jedem Fall macht es Sinn über Armut, ihre Ursachen und Qualitäten nachzudenken!

Mittwoch, 14. März 2012

Wenn Krokodilstränen über eine Träne vergossen werden!

Noch einmal zum Ergebnis der Wahlen in Russland, besonders unter dem Gesichtspunkt des ideologischen Kampfes, welcher breitenwirksam durch die Medien geführt wird. Gegenstand einer Betrachtung auf der Seite „KritischeMassen“ war eine in Bedeutung gehobene Träne und deren Interpretation. Ein interessanter Beitrag, welcher veranschaulicht, wie unterschiedlich Medien über sich gleichende Ereignisse urteilen, je nach Interessenlage ihrer Auftraggeber. Dabei wird die Sprache den aktuellen Geflogenheiten und Entwicklungen angepasst und der Mythos von Unabhängigkeit und Überparteilichkeit hochgehalten. Nur desto unabhängiger und überparteilicher eine Institution ist, desto einflussreicher die Interessen, welche dahinter stehen, aber verschleiert werden sollen. Zum Beitrag, welchen ich gerne weiterempfehle, hatte ich zwei Kommentare hinterlassen, welche zum Gegenstand auch andere Kommentare haben (die Gegenstände werden im Zusammenhang mit den Kommentaren verständlich):
1.)        Ein guter und treffender Beitrag,
und kein Mensch verdummt sich gezielt selbst, auch die „Konsumenten der Machtmedien“ nicht. Verdummung ist kein Ziel der Konsumenten, ganz im Gegenteil, Verdummung ist aber Ziel der „Machtmedien“! Vorraussetzung dabei ist nicht dass Menschen sich verdummen lassen wollen, sondern dass ein entsprechender Nährboden gegeben ist oder geschafften wird. Da ist als Grundlage zum einen das Bildungssystem in diesem Lande, aber auch die verbreitete Illusion, das es etwas, so etwas wie Medien z. B. gibt, was über den Dingen steht und unabhängig im Interesse der Allgemeinheit (was auch immer darunter zu verstehen ist), agiert.
Der Irrationalismus hat gesiegt, jedenfalls in den „Machtmedien“, Unwichtiges wird zu Wichtigem, alte Kleesches aufgewärmt und an weit zurückliegende christliche Traditionen erinnert, wie Hexenverbrennungen! Das dabei diese Tradition gern auf andere Kulturkreise übertragen wird, verwundert nicht, waren es doch damals auch Andersdenkende und Andersseiende, welche verunglimpft wurden und zur „Seelenrettung“ dem Scheiterhaufen überantwortet wurden. Der Mob war immer dabei, mit geschärften Mistforken und Fackeln ließ er sich oft missbrauchen, wärmte sich am Feuer und freute sich, dass nicht er es war, welcher lodernd und elend krepierte!
2.)        (Gegenstand ist der Beitrag von Kranich05)           
Früh krümmt sich, was ein richtiger Haken werde will, oder so ähnlich, nur warum? Dabei sollte schon auf die Formulierung geachtet werden, so hatte ich geschrieben; „kein Mensch verdummt sich gezielt selbst,“ und das bedeutet nicht mehr, aber auch nicht weniger, dass es nicht Ziel des Menschen ist, sich selbst zu Verdummen! Das bedeutet nicht, dass Mensch es nicht macht und sich verdummt! So gesehen verdummen sich die Menschen durchaus selbst, wenn sie nicht nur als Objekt, sondern auch als Subjekt wahrgenommen werden. Und was bedeutet eigentlich Verdummen? Letztlich doch nur, das Mensch hinter seinen Möglichkeiten der Erkenntnis zurück bleibt, oder sich dorthin versetzt, versetzen läst, durch Mensch!
Gelegentlich kommt es auf Nuancen an, ein Wort mehr, ein Wort weniger und Aussagen verkehren sich in ihr Gegenteil!

Eröffnung Quedlinburger Bücherfrühling

Am 17. März um 20:00Uhr findet die erste Veranstaltung des 12. Quedlinburger Bücherfrühlings statt und damit die offizielle Eröffnung. Der erste Film zum Bücherfrühling ist hingegen schon gelaufen. Im Rahmen des Bücherfrühlings wird ein vielschichtiges Programm geboten, welches es verdient in dieser Komplexität angenommen zu werden. Quedlinburg ist auch in diesem Zusammenhang eine Reise wert.
Vor ein paar Tagen erhielt ich folgendes E-Mail, welche auf die Eröffnungsveranstaltung verweist:   

Quedlinburger Bücherfrühling
Der 12. Quedlinburger Bücherfrühling startet am Samstag 17.März 2012 um 20:00 Im Kulturzentrum Reichenstrasse mit dem Kabarettisten Dietrich Faber und seinem Debütkriminalroman “Toter geht’s nicht” In seinem Bühnenprogramm „Die Show zum Buch“ lässt er auf virtuos mitreißende Art Romanfiguren lebendig werden: Faber liest, spielt und singt - alles verpackt in einer Performance, die Buch und Bühne sprengt.
Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die  Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Strafdienste in der Kindertagesstätte “Schlumpfloch”. Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager “Lass uns fummeln, Pummel” zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist.
Sie führen außerdem zum depressiven Sohn des Toten, zu schrecklichen Comedy-Galas, jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna und am Ende zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale.
Karten gibt es in der Buchhandlung Pfeifer und im Kulturzentrum Reichenstrasse in Quedlinburg. Kartenvorbestellungen bitte unter
Telefon 03946-2640 oder
Booking // Öffentlichkeitsarbeit
KuZ Reichenstrasse
Reichenstrasse 1
06484 Quedlinburg
03946 – 2640

Freitag, 9. März 2012

Fragen über Fragen, Sinn oder Unsinn?

Vorwort: Dieser Beitrag ist schon etwas älter und die Ursache der Betrachtung liegt etwas zurück. Aus mir entfallenden Gründen blieb folgender Beitrag ein Entwurf, wahrscheinlich ist, dass ich noch etwas daran arbeiten wollte. Und einmal davon abgesehen, dass es durchaus Sinn macht über Begriffe und deren Inhalte nachzudenken, sind in diesem Text zwei weltanschaulich verschieden Definitionen für Kultur enthalten, welche in weiten Teilen Übereinstimmung erzielen. Auch hat sich in den letzten Jahren in Quedlinburg etwas in der Frage Infrastruktur verändert, der Tourismus als Wirtschaftsfaktor findet durchaus mehr Beachtung. Auch nicht an Aktualität hat die Überschrift verloren, gerade wenn Berücksichtigung findet, dass Irrationalismus sich gegenwärtig immer weiter entfaltet, was an vielen Medien anschaulich zu sehen ist. 09.03.2012

Fragen über Fragen, Sinn oder Unsinn?
In der Druckausgabe der MZ vom 30.07.2009, Quedlinburger Harzbote, ist auf Seite 9, unter der Überschrift „Fragen über Fragen zum Gildefest“, auch folgendes zu lesen: „Die erste Frage ist bereits eingegangen. Sie lautet: Wie viel Kultur verträgt Quedlinburg?“ Einmal davon abgesehen, dass Leser ihre Meinung zu dieser Frage schon äußern und natürlich weitere Fragen stellen können, welche zum Gilde-Talk, im Rahmen des Gildefestes vom 8. bis 9.August, Regionalpolitikern gestellt werden sollen, möchte ich hier meine Gedanken zur oben genannten Frage äußern.
Dem Volksmund zufolge gibt es keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten, welches sicher auch für diese Frage zu trifft. Aus diesem Grund erachte ich es nicht nur als wichtig sich inhaltlich mit der Frage auseinanderzusetzen, sondern auch zu versuchen den Hintergrund für diese Frage zu ergründen.
Ja, wie viel Kultur verträgt Quedlinburg? Um nun zu ergründen, wie viel man von einer Sache verträgt, oder wie viel von einer Sache verträglich ist, ist es angebracht sich mit der Sache selbst zu beschäftigen. Was ist eigentlich Kultur und was wird darunter verstanden, ja, was könnte mit Kultur gemeint sein, wenn sie im oben genanten Kontext verwand wird. Eines ist sicher, genauso wie diese Frage ein Eigenkonstrukt des Veranstalters, oder der Moderatoren ist, ist diese aus bestimmten Erwägungen platziert worden und somit Kultur mit einem, diesen Erwägungen entsprechenden Inhalt versehen worden.
Aber was ist nun Kultur?
Der Kulturbegriffs als Zusammenfassung der sprachlichen und lebensstilbezogenen Eigenheiten, der intellektuellen (sowohl technischen wie religiösen und künstlerischen) Praktiken des Wert- und Normgefüges, generell also der kommunikativen und instrumentellen Kompetenzen einer Gesellschaft oder Gruppe.“*
oder Kultur: Entwicklung der Menschen und ihrer Lebensweise in der Geschichte, im Prozess ihrer Arbeit zur Aneignung und Umgestaltung der Natur und ihrer Tätigkeit zur Entwicklung und Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Die dadurch entstehenden materiellen und ideellen Lebensbedingungen der Individuen, ihre historische Qualität sowie die sozialen Bedingungen ihrer Nutzung entscheiden über die historisch konkreten und sozial bestimmten Möglichkeiten und Formen der Persönlichkeitsentwicklung der Individuen und ihrer Lebensweise. Zugleich entsteht durch die >>vergegenständlichte Wesenskräfte des Menschen<< (Marx, MEW, Ergänzungsband 1. S. 543) in materiellen und geistigen Leistungen, sozialen Erfahrungen, kulturellen Traditionen und subjektiven Fähigkeiten die Möglichkeit einer ständigen Höherentwicklung der Gesellschaft und der Menschen, es vollzieht sich ein universalgeschichtlicher Prozess der >>Entwicklung der menschlichen Herrschaft über die Naturkräfte, die der sogenannten Natur sowohl, wie seiner eigenen Natur<< (Marx, Grundrisse, S. 387).
Und die erstgenannten kommunikativen und instrumentellen Kompetenzen einer Gesellschaft oder Gruppe sind nun Gegenstand der Frage? Was gibt es da mehr oder weniger nicht zu vertragen? Etwa weg mit den Wert- und Normgefügen, fort mit den Kompetenzen?
Bei Wikipedia ist zu lesen:

Über die Gewalt - ein Vortrag im Rahmen des Quedlinburger Bücherfrühlings


Veranstaltung im Quedlinburger Bücherfrühling

ÜBER DIE GEWALT,

WIE SIE AUS DER MITTE DER GESELLSCHAFT KOMMT

Ein Vortrag zum Buch von und mit Dr. Werner Seppmann

Ratsitzungszimmer im Rathaus, Markt 1,
06484 Quedlinburg 


Donnerstag, 12.April 2012, 20:00 Uhr


Regelmäßig ist das öffentlich demonstrierte Entsetzen groß, wenn Jugendliche in ihrer Schule oder entlassene Lohnabhängige im nächsten Supermarkt ein Blutbad anrichten. Vorbei sind die Zeiten, als solche Nachrichten aus einem „fernen Amerika“ stammten. Mittlerweile kommen die Berichte über Amok- und monströse Gewalttaten aus dem Nachbarland und der Nachbarstadt. …
Eine zunehmende Alltagsgewalt und die Renaissance irrationalistischer Weltbilder – Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit als ihr eklatantester Ausdruck darin eingeschlossen – sind deshalb keine Abweichungen von dem „Tugendpfad“ einer kapitalistischen „Moderne“, sondern die zwangsläufige Konsequenz ihrer soziologischen Organisationsform.


Informationen über KuZ Reichenstrasse, 03946/2640 oder
Herr Loch Tel.: 0171/1996***, www.bücherfrühling.de Eintritt: frei

Mittwoch, 7. März 2012

Analphabetentum, eine folgenreiche Erscheinung mit Ursachen!

Sicher hat diese Erscheinung auch Folgen, sie werden oft zur Genüge erläutert, die Ursachen hingegen weniger, oder nur oberflächlich! Dabei liegen die Ursachen nicht im Bildungssystem, sondern im gesellschaftlichen System begründet. Dieses bringt in der Bundesrepublik nicht nur ein mittelmäßiges und veraltetes Bildungssystem hervor, sondern drängt auch ansonsten immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft. Und wozu müssen die an den Rand gedrängten lesen und schreiben können? Wer lesen und schreiben kann, dem stehen ganz andere Bildungsmöglichkeiten zur Verfügung, welche unter Umständen Erkenntnisse mit sich bringen, die nicht erwünscht sind! Nein, diese geistige Armut ist gewollt und aus diesem Grund auch die schlechten Möglichkeiten der Misere des Analphabetentums zu entrinnen, auf welche in einen Bericht der FAZ verwiesen wird.
Aufmerksam wurde ich auf diesem Beitrag hier, wobei sich dort die Diskussion in eine etwas andere Richtung entwickelte.
Aber wie schon geschrieben, die eigentlichen gesellschaftlichen Ursachen des Analphabetismus spielen im FAZ-Artikel keine Rolle, nur die Auswirkungen und Maßnahmen welche ergriffen, oder eben nicht ergriffen werden. Dabei ist „Bildungsarmut“ nicht neu, schon in den 1980iger Jahren wurde von der Neuen Armut in der BRD gesprochen, welche sich im Gegensatz zur klassischen Armut nicht durch Hunger auszeichnete, sondern durch mangelnde Bildung. Bezeichnend für den Umgang mit dieser Art von Armut ist folgende Aussage: „Ihre rudimentären Kenntnisse im Lesen, Schreiben und meist auch im Rechnen werden weiter verkümmern, weil sie zwar von einem gut ausgestatteten sozialen Netz aufgefangen werden, das sich jedoch nur sehr selten um diese grundlegenden Fähigkeiten kümmert.“ Die Zielrichtung dieser Aussage tritt ziemlich offen zu Tage, es geht weniger um die „rudimentären Kenntnisse“ als vielmehr um das „gut ausgestattete soziale Netz“, von dem die betroffenen aufgefangen werden und welches sich „nur sehr selten um diese grundlegenden Fähigkeiten kümmert.“ Nicht nur das eine ernsthafte Änderung nicht gewollt ist, wären wir auch bei der Hängemattentheorie angekommen, welche davon ausgeht: wenn die sozialen Leistungen nicht so „umfassend“ wären, würden die Menschen gezwungen sein, sich mehr zu bemühen. Einmal davon abgesehen, dass das soziale Netzt alles andere als gut ausgestattet ist, soll nun noch diese Ausstattung mit in die Verantwortung genommen werden. Soziale Sicherheit macht träge, auch wenn der „faule, fette Bauch“ nur am Hungertuche nagt. Auf die Analphabeten gemünzt könnte es bedeuten, dass es besser wäre ihnen Unterricht zu bezahlen, als Grundversorgen! Was letztlich dazu führen könnte, dass Problem relativ schnell in den Griff zu bekommen, wenn z. B. an die Folgen mangelnder Ernährung gedacht wird. Damit diese Theorie aber aufgeht und von den eigentlichen Ursachen abgelenkt werden kann, werden Schuldige präsentiert. So ist zu lesen: „Seit Jahrzehnten wird die Verantwortung für Analphabeten zwischen Berufsbildung und Schulsystem hin und her gereicht und irgendwo dazwischen begraben.“ Und wenn es gelingt die Verantwortung zwischen diesen beiden Bestandteilen des Bildungssystems zu begraben, wird kaum noch jemand nach den eigentlichen Ursachen fragen. Dass damit nebenbei noch von den Ursachen des miserablen bundesdeutschen Bildungssystems abgelenkt wird, braucht nicht gesondert erwähnt zu werden.
Mit dem zivilisatorisch erschreckenden Ausmaß, welches dieses Problem im Laufe der Jahre angenommen hat, konfrontiert folgende Aussage: „Frau Grotlüschens Studie konfrontierte uns mit der Tatsache, das siebeneinhalb Millionen Menschen, im Alter zwischen achtzehn und vierundsechzig Jahren, funktionale Analphabeten sind. Eine konservative Schätzung, betont die Professorin, zumal noch einmal mehr als dreizehn Millionen Menschen hinzukommen, die auch gebräuchliche Wörter nur fehlerhaft schreiben und einfache Texte kaum verstehen. Alle haben die deutsche Schule durchlaufen, weit mehr als die Hälfte der Analphabeten sind deutsche Muttersprachler.“ Dabei ist beachtenswert, das „jeder zweite … einen Hauptschulabschluss“ besitzt, „einem Fünftel wurde gar die mittlere Reife attestiert - für Fähigkeiten, die sie nie hatten“.

Gedanken zu politischen Einteilungen, Ständen, Schichten und Klassen!

Gelegentlich verlässt eine Diskussion den ursprünglichen Gegenstand der Betrachtung und befördert Nachdenken in scheinbar andere Richtungen. So auch im Falle eines Beitrages, welcher sich ursprünglich mit der Kandidatin der Partei die Linke fürs Bundespräsidentinnenamt befasste. In diesem Zusammenhang macht es durchaus Sinn über die verschiedenen ideologischen Kategorien politischer Richtungen nachzudenken. Heute werden politische Richtungen vordergründig in ein Rechts/Linksschema gepresst, dabei sind die Grenzen fließend und eigentliche spezifische Interessenlagen geraten in den Hintergrund, was für manchen politischen Akteur durchaus von Nutzen sein kann. Das dabei Politik allgemein verklärt wird und als etwas unabhängiges, selbstständiges, oft über den gesellschaftlichen Verhältnissen stehendes, diese gar bedingend, dargestellt wird, entspricht durchaus dem Geist der Zeit, also der herrschenden Ideologie. Wobei Bekanterweise die herrschende Ideologie in einer Gesellschaft, die Ideologie der Herrschenden ist!
Und so habe ich mir die folgenden Gedanken zu politischen Einteilungen, Ständen, Schichten und Klassen gemacht!
Dabei benutze ich die Ausdrücke rechts und links für politische Richtungen ebenfalls, da ältere und treffendere Bezeichnungen aus der Mode gekommen sind und der Mode gelegentlich auch Tribut gezollt werden muss, allein schon um verstanden zu werden! Dem Tribut gezollt, sollte aber nicht vergessen werden, die eigentlichen Hintergründe politischen Treibens aufzuzeigen, also die eigentlichen Interessen offen zulegen, welche hinter diesem Treiben stehen. Dazu gehören vor allen auch die gesellschaftlichen Beziehungen aufzudecken, welche letztlich als politisches Treiben bezeichnet werden. Und seinen wir doch ehrlich, Links – Rechts, das ist doch ideologisch nichts anderes als Synonyme für Schwarz und Weiß, für Gut und Böse, wobei die Bösen immer die anderen sind!
Im Politischen System dieses Landes ist die Partei Die Linke z. B. von  Grunde her eine sozialdemokratische und nicht sozialistische Partei, im schwer zu definierenden linken Spektrum! Sie ist eine Partei, welche vorgibt Vertreterin des linken Spektrums zu sein. Klassengegensätze sind eine alte Masche, gerade weil die verschiedensten Modelle diese in der Vergangenheit marginalisiert haben, auch in dem sie mittels Rechts/Linksschema aufgeweicht und verklärt wurden. In diesem Zusammenhang wird sogar der Neigung nachgegeben, ehemalige Klassen, oder Gruppierungen innerhalb dieser neu zu definieren. Dabei muss selbst Bürgertum, speziell Kleinbürgertum sich neu definieren und geht als „lohnabhängiges Kleinbürgertum“ in der Mittelschicht auf. Da im Falle von Lohnabhängigkeit für die Zugehörigkeit zum Bürgertum eine entscheidende Grundlage fehlt, nämlich das Eigentum an Produktionsmitteln, spielt keine Rolle. Im Zuge gezeugter gesellschaftlicher Nebelbänke, wird der Vergessenheit anheim gestellt, das Bürgertum ursprünglich an den Besitz von Produktionsmitteln gekoppelt ist! Dass angeblich jeder auf Grund vormaller Chancengleichheit heute in diese Verlegenheit kommen kann, Besitzer von Produktionsmitteln zu werden, führte dazu diesen Begriff auf alle Menschen zu übertragen. Voraussetzung dafür war das die Klasse des Bürgertums die politische Macht übernommen hatte. (Mit dem Kleinbürgertum verhält es sich wie mit einem Butler, ursprünglich verarmter Adel, welcher seine Dienste anderen Adligen gegen entsprechende Bezahlung anbot, es wird vom Bürgertum künstlich erhalten, um ihm weiterhin zu dienen.)

Montag, 5. März 2012

Reflexion zur Wahl in Russland

Auf der Seite Kritische Massen findet sich ein Beitrag mit dem Titel „Freien und unfreie Wahlen“, welcher sich mit den verschiedensten Reflexionen auf Wahlergebnisse, besonders auf Bezug des Wahlergebnis der jüngsten Wahlen in Russland. Folgende Gedanken sind mir zum Beitrag gekommen:
So ist es mit den Wahlen, jedenfalls mit der Einschätzung der Ergebnisse solcher, genügt das Ergebnis eigenem Interesse nicht, so ist es in jedem Fall anzuzweifeln. Dabei wird im Vorfeld schon kräftig getrommelt und verkündet, dass die Wahlen ohnehin nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen und somit eigentlich Betrug vorprogrammiert ist. Wahlbetrüger hingegen sind nur die Anderen und Wahlbetrug in eigenen Gefilden von Vornherein ist kein Wahlbetrug, sondern Gesetz. Sollte dieses Gesetz nicht genügen, wie z. B. bei der Abstimmung über den Lissabonvertrag in Irland, oder war es Island? Egal, dann wird eben solange abgestimmt, bis das Ergebnis passt. Das zu diesem Zweck ein ganzes Volk unter Druck gesetzt wird, entspricht ebenfalls den eigenen demokratischen Vorstellungen, Hauptsache das Ergebnis stimmt! Um aber Erfolge von vornherein zu sichern, wird die gegenwärtige ökonomische Situation der meisten EU-Staaten ausgenutzt, um den Völkern demokratische Errungenschaften zu rauben, wie Du ja in Deinem Beitrag „Deutsche Macht, Ohnmacht der Deutschen“ gut beschrieben hast. Demokratie wird gegenwärtig beschleunigt in Strukturen ausgelagert, welche alles andere, aber nicht Demokratisch sind, vom Feigenblatt EU-Parlament, welches im Grunde nichts zu entscheiden hat, einmal abgesehen. Nichts desto Trotz dürfen wir vergessen was Demokratie dem Grunde nach ist, ein Instrument der Machtausübung, welche geschaffen wurde um den Interessenausgleich innerhalb der herrschenden Klasse zu gewährleisten. Wenn nun eine Fraktion des Kapitals die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verschieben kann, so ist dieses immer mit Abbau demokratischer Rechts, bis hin zur offenen Diktatur dieser Fraktion verbunden. Putin hat die Wahlen gewonnen, warum er nur vermeidlich schwache Gegenkandidaten hatte, liegt auf der Hand, letztlich hat er dem Ausverkauf Russlands einen Riegel vorgeschoben und das russische Kapital gestärkt. International hat Russland unter ihm wieder an Bedeutung gewonnen, was wie Balsam auch auf die geschundene Volksseele wirkte. Dabei hat er den Machtkampf gegen seinen Nachfolger und Vorgänger für sich entscheiden können, was auf internationaler Ebene gerade die jüngsten Ereignisse im arabischen Raum zeigen. Wo sein Nachfolgervorgänger Libyen fallen ließ, stellt sich russische Politik hinter Syrien und ward somit auch eigene Interessen in dieser Region. Die westlichen Mächte sind dabei ihre Interessensphären weltweit auszuweiten und das mit allen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen, dabei wird der Ring um Russland und China immer enger gezogen. Putin hat schon einmal bewiesen, dass er die Interessen Russland, des russischen Kapitals zu waren weiß, das ist sicher nicht im Interesse des Westens, welcher lieber ungestört seine Ambitionen verwirklichen möchte. Da dieses aber nicht so offen ausgesprochen werden kann, werden politische Institutionen und Strukturen auf Korn genommen.

Donnerstag, 1. März 2012

Freidenker

Der Freidenker 4-11, das Verbandsorgan des Deutschen Freidenkerverbandes, hat das Thema „”Antizionismus” = “Antisemitismus”?“. Ein durchaus aktuelles Thema, gerade weil Antizionismus und Antisemitismus oft gleich gesetzt werden, wenn es darum geht z. B. die menschenverachtende Politik Israels gegenüber den Palästinensern zu rechtfertigen. So wird Kritik an die zionistische Politik Israels oft als Antisemitismus verunglimpft. Das es in diesem Zusammenhang auch Sinn macht, die Begriffe selbst zu klären, ihren Ursprung nachzuvollziehen und ihre Unterschiedlichkeit herauszuarbeiten, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Im Freidenker 4-11 sind zu diesem Thema interessante Beiträge enthalten, welche auch dieses sehr anschaulich tun. Die Druckausgabe kann beim Freidenkerverband bestellt werden und ist für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Auf der Internetseite der Freidenker wird auf das Verbandsorgan, sowie dessen Inhalte verwiesen.
Neben anderen Beiträgen, möchte ich besonders den Beitrag von Jan Bretschneider:
“Antizionismus = Antisemitismus? Versuch einer Klärung“ empfehlen, da hier die Begriffe vom historischen Ursprung, ihrer Entwicklung und Verwendung geklärt werden.

Kriegstreiberei und „Nichtregierungsorganisationen“

Kriegstreiberei und alle möglichen Register werden gezogen, die Medienmacht aufgestellt und bereit den ersten Schlag zu führen, wobei „Nichtregierungsorganisationen“ wie avaaz einen nicht geringen Anteil daran haben. Es werden Mitstreiter gesammelt, oft sind sich diese dessen nicht einmal bewusst, unterschreiben sie doch nicht für Kriege, sondern für den Schutz der Umwelt und anders mehr. Durch die Medien werden Nachrichten verbreitet, von Gräueltaten berichtet, wobei die Täter schon vor der Tat feststehen. Dabei spielt es keine Rolle, dass sich solche Meldungen im Nachhinein als falsch rausstellen, wenn die Bomben gefallen und der Sieg errungen. Ähnlich verhielt es sich in den Kriegen gegen Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen etc. Ein interessanter Beitrag zu diesem Thema findet sich auf der Seite von Barth-Engelbart unter der Überschrift: „wo avaaz klopft steht der Krieg vor der Tür
Wieder ein “GRÜNES” avaaz-Placebo zur Rettung der Meere um so Unterschriften für den nächsten “Befreiungs”-Krieg zu fischen