Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 19. September 2012

Gedanken zum Wachstum


In der Mailingliste der Freidenker wurde auf ein Buch verwiesen, welches sich mit den Auswirkungen der gegenwärtigen Krise beschäftigt. Nicht das erste und es wird wohl auch nicht das letzte sein und wie viele andere Bücher scheint es nur an den Symptomen der Krise herumzuwerkeln. Das System des Kapitals, als Verursacher diverser Krisen, wird hingegen nicht in Frage gestellt, wie dem verweisenden Text zu entnehmen ist. Zum Beitrag selbst fanden sich zwei Kommentare, wobei einer sich mit dem Thema Wachstum beschäftigt. Dieses wiederum animierte mich zu folgende Gedanken zum Wachstum:

Wachstum, Wachstum und Wachstumsmodell, nur wächst die Weltbevölkerung des Wachstums wegen und warum und wie wächst Wirtschaft? Fragen über Fragen und Wachstum an sich zu betrachten, welche Modelle auch gerade in Mode sind und wo Kritik auch immer ansetzt, macht wenig Sinn und oft werden die Ursachen von Wachstum vernachlässigt. Letztlich geht es aber auch nicht um Wachstum allgemein, sondern immer im konkreten Fall, dabei werden die Folgen wirtschaftlichen Wachstums aufs Korn genommen. Nur wieso und wann explodierte die Bevölkerung in Europa, in Amerika, Afrika und Asien und entspricht diese Bevölkerungsexplosion nicht einen bestimmten Stand der Produktivkraftentwicklung? Genau wie es einen bestimmten Stand der Produktivkraftentwicklung entspricht, das Menschen die Vermehrung drosseln, gar einstellen, wie in den hochindustrialisierten imperialen Staaten! Letzteres führt auch in Ländern wie die Bundesrepublik zu allgemeinem Gejammer, bedingt Bevölkerungswachstum doch auch wirtschaftliches Wachstum extensiver Art. Andererseits dient dieser Schrumpfungsprozess in Form des demographischen Faktors als ideale Ausrede um soziale Errungenschaften der Vergangenheit zu negieren.
Letztlich sind die verschiedensten Prognosen was die Bevölkerungsentwicklung anbelangt um so unrealistischer, desto weiter sie in die Zukunft gedacht werden, oft ohne allgemeine Produktivkraftentwicklung zu berücksichtigen. Und einmal ehrlich, wie weit können solche Entwicklungen überhaupt vorausgesehen werden? Anderes wiederum lässt sich schon besser voraussagen, nämlich die Folgen kapitalistischen Wirtschaftens, welches die Menschheit immer weiter in eine Sackgasse drängt und im beschleunigtem Maße Produktivkräfte in Destruktivkräfte verwandelt. Nicht nur die gegenwärtigen und sich beständig verschärfenden Krisen zeugen davon, sondern auch die Lösungen welche angeboten und praktiziert werden.
Dabei ist gegen Wachstum nichts zu sagen, seit der Mensch auf der Bildfläche erschien und begonnen hat aktiv und bewusst sein Leben zu gestalten, kann von Wachstum geredet werden. Ohne Wachstum wäre Mensch wahrscheinlich wieder auf die Bäume zurückgekehrt, welche Natur ihn Zwang zu verlassen, (wenn sie wieder gewachsen wären). Gesellschaftliche Entwicklung ohne Wachstum ist eigentlich nicht möglich, Stillstand bedeutet Rückschritt und auch Rückschritte hat es gegeben in der Entwicklung menschlichen, also gesellschaftlichen Seins.
Oft wird Wachstum kritisiert, vom Wachstumswahn wird geredet und die Folgen von Wachstum aufgezeigt, meistens jedoch ohne die Ursachen des zu kritisierenden Wachstums zu benennen und entsprechend fallen dann auch die Lösungsansätze aus. Es wird undifferenziert gegen Wachstum zu Felde gezogen und gelegentlich festgestellt, dass es ohne Wachstum gehen muss, ansonsten vernichten wir unsere eigene Lebensgrundlagen. Aber ist dem so, vernichtet die Menschheit ihre Lebensgrundlagen, in dem die Bevölkerung wächst, in dem die Wirtschaft wächst?

Kino in Quedlinburg

20.09., 23.09., 24.09., 25.09.2012
SONS OF NORWAY
(Norwegen / Schweden / Dänemark / Frankreich 2011 - Originaltitel: Sønner av Norge - Regie: Jens Lien - Darsteller: Sven Nordin, Åsmund Høeg, Sonja Richter, Tony Veitsle Skarpsno, Camilla Friisk, Trond Nilssen, John Lydon - FSK: ab 12 - Länge: 88 min.) 

Es rebelliert sich schlecht, wenn der eigene Vater (Sven Nordin) noch lauter dagegen ist als man selber. Als der Punk in den späten 70ern die Vororte von Oslo erreicht, hört Nikolaj (Åsmund Høeg) zum ersten Mal die Sex Pistols - eine musikalische Offenbarung, die sein Leben verändert.
Doch es ist nicht leicht gegen das Establishment zu sein, wenn der eigene Vater ein waschechter Hippie ist, der seinen Sohn zum Sommerurlaub ins Nudistencamp schleppt und auch mal den Schuldirektor zusammenfaltet.
Der neue Film von Jens Lien ("Anderland") ist skandinavisches Kino par excellence. Er vereint all das, was Filme aus Norwegen & Co so besonders und liebenswert macht: mächtig schräge, herzensgute Charaktere; eine Story, bei der man sich vor Lachen auf den Boden schmeißt, die einen aber auch zum Nachdenken bringt, und ein Soundtrack, der gleich in Ohren und Knie geht. SONS OF NORWAY ist neben der herrlich spleenigen wie charmanten Geschichte um Nikolaj und seinen antiautoritären Hippie-Vater vor allem auch ein krachiges Tribut an den Punk und die legendären Sex Pistols. In der Rolle von Hippie-Vater Magnus glänzt Sven Nordin, bekannt aus "Elling", als Idealbesetzung. Für das Drehbuch ist Nikolaj Frobenius verantwortlich, der Film basiert auf seinem autobiografischen Roman "Theory and Practice".
Text & Foto: Alamode


 
Kartenvorbestellungen: studiokino@reichenstrasse.de (Bitte geben Sie Film und Datum in Ihrer E-Mail an!)  
Quelle: Klick!

Donnerstag, 13. September 2012

Politische Kritik der künstlerischen Kritik!

Nun kann über Kunst gestritten werden, doch streitbares Werk ist bewegendes Werk, welches sich nicht in oft künstlerisch präsentierter Belanglosigkeit erschöpft. Das kritische Kunst in Sachsen nicht gern gesehen wird, jedenfalls nicht regierungsoffiziell, kann diesem Beitrag entnommen werden, zu welchen ich folgenden Gedanken als Kommentar hinterlassen habe:

Politisch neutral verhält, wer sich neutral zur praktiziert regierungsamtlichen Politik verhält, also auf jegliche Art von Kritik dieser gegenüber verzichtet!

Montag, 10. September 2012

Auch das ist Quedlinburger Geschichte!

Als die Ereignisse stattfanden, um welche es im folgendem Beitrag geht, wohnte ich noch nicht in Quedlinburg und mein Tätigkeitsbereich hatte sich im Juli von Quedlinburg weg bewegt.
Zum Zeitpunkt der Ereignisse befand ich mich bei Köln auf einen Lehrgang und erfuhr erst im Nachhinein von diesen. Dabei kamen die Übergriffe auf das Asylbewerberheim in Quedlinburg nicht aus heiterem Himmel, faschistisch motivierte Gruppen trieben in der Stadt schon eine ganze Weile ihr Unwesen und für solche Übergriffe gab es durchaus unrühmliche Beispiele. In Quedlinburg selbst hatte es z. B. auch Übergriffe auf eine Kneipe gegeben, welche vor allen von Jugendlichen besucht wurde. Die Angriffe konnten dabei erfolgreich abgewehrt und dem faschistischen Mob Beine gemacht werden. So sensibilisiert hatte sich ein Widerstandspotenzial in Quedlinburg entwickelt, welches auch im Zuge der Übergriffe auf das Asylbewerberheim zum tragen gekommen ist und letztlich den Angreifern couragierte Bürger entgegen traten. Trotzdem hinderte dieses nichts am „Einknicken“ der offiziellen Politik vor dem faschistisch motivierten Mob, in dem die Asylbewerber aus Quedlinburg zügig ausquartiert wurden.
Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen vor 20 Jahren in Quedlinburg sollte nicht vergessen werden, die Frage nach den Ursachen faschistoiden Treibens in dieser Zeit zu stellen. Die DDR, der einzig konsequent antifaschistische Staat auf deutschen Boden, war Geschichte, eine Privatisierungswelle ohne Gleichen rollte über das Land und entfaltete sich in flächendeckender Deindustrialisierung. Menschen wurden entwurzelt, ihrer Existenzgrundlage beraubt und zu Bettlern gemacht, wobei in diesem Zusammenhang nicht nur faschistische Ideologie die Schuldigen gleich mitlieferte. Die Erfahrungen mit dem anderem System waren neu und viele waren geneigt den Verlautbarungen der Medien zu folgen.
Quedlinburg hat den Stempel der UNESCO Weltkulturerbe zu sein, zum Erbe dieser Stadt gehören auch diese und ähnliche Ereignisse der jüngeren Vergangenheit!

11.09.2012 'Sechs Tage im September'

Im September 1992 griffen Rechtsextremisten das Asylbewerberheim in der Oeringer Straße an. Sie warfen Steine und Brandsätze auf die Bürger, die sich schützend vor das Tor stellten, riefen ihre Parolen und bekamen Applaus von neugierigen Quedlinburgern, die dem Geschehen zuschauten.
Zwanzig Jahre danach ist es Zeit daran zu Erinnern. Koordiniert vom Runden Tisch für Demokratie und Rechtsextremismus lädt die Ortsgruppe der B90/Die Grünen und der Dachverein Reichenstrasse e.V. am Dienstag dem 11. September 2012 um 18.30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion ein. Von Sebastian Striegel Moderiert, werden Fragen aufgeworfen, die die damalige Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten sollen. Es wird auch gefragt - Wo steht Quedlinburg heute? Im Anschluss wird die Möglichkeit gegeben sich mit Fragen und Anregungen an das Podium zu wenden. Die offene Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten.
Wann: 11.09.2012 um 18.30 Uhr
Wo: Saal des KuZ Reichenstraße
Quelle: Klick!
Diesbezüglich findet am 13.09.2012 um 16:00 Uhr im Schülercafé der Reichenstraße ein Zeitzeugengespräch statt. Vier Menschen, die damals auf unterschiedliche Weise mit den Geschehnissen in Verbindung standen, erinnern sich und schildern ihre Sichtweisen darauf. Die offene Veranstaltung richtet sich hauptsächlich an Jugendliche - aber auch alle anderen Interessierten sind willkommen!
Auf der Seite des MDR findet sich folgender Beitrag zum Thema:
 Quelle: Klick!

Freitag, 7. September 2012

„Neues aus Kirche und Stadt“, der Brief eines Abgeordneten!

Nun hatte ich vor einigen Tagen die Kurzfassung des Masterplans zur Nutzung … des Stiftsberges unter den Titel, „was wird auf dem Schlossberg geschehen“, veröffentlicht und nun findet sich auf der Seite des Bürgerforums Quedlinburg ein Brief des Abgeordneten Christian Amling mit der Überschrift „Neues aus Kirche und Stadt“, welcher sich mit dem Thema auseinandersetzt und an die Bürger der Stadt gerichtet ist. Im Brief wird sich aber nicht nur mit Vorgängen den Stiftsberg betreffend, sondern auch mit der Vorgehensweise im „vertraulichen Rahmen“ beschäftigt. Interessantes ist über die Umstände des Zustandekommens des Masterplans zu erfahren. Grundsätzlich sollten die Quedlinburger über solche Vorhaben informiert werden, da sie letztendlich entscheidende Auswirkungen für die Stadt haben werden. Den Brief habe ich vom Blog des Bürgerforums kopiert, werde ihn hier im folgenden wiedergeben und zusätzlich als Datei hinterlegen. 

Neues aus Kirche und Stadt

Für den Stadtrat am 19.07.2012 hatte die Verwaltung eine Vorlage erarbeitet, die im nichtöffentlichen Teil behandelt werden sollte. Sie erschien unter dem Namen:
Richtungsentscheidung zur Umsetzung des neuen Nutzungs- und Präsentationskonzeptes für den Stiftsberg in Quedlinburg
Der Beschlussvorschlag lautete:
Der Stadtrat beauftragt den Oberbürgermeister, auf der Basis des von der ARGE culture concepts/KK architekten erarbeiteten Nutzungs- und Präsentationskonzeptes (Kurzfassung als Anlage), mit der Fortführung der Gespräche zwischen den Vertretern des Gemeindekirchenrates des evangelischen Kirchspiels Quedlinburg und der Domschatzverwaltung Quedlinburg/Halberstadt sowie der Stadt Quedlinburg mit der Zielstellung der Umsetzung eines gemeinsamen Betreibermodells.
Schon seit einigen Monaten erscheint es mir sehr wichtig, diesen wesentlichen Sachverhalt öffentlich zu diskutieren, denn er betrifft die im wahrsten Sinne des Wortes „Heiligste Kuh” der Quedlinburger, das Schloss mit der Stiftskirche, unter Umständen sehr tiefgreifend. Einigen Mitgliedern des Rates und der Verwaltungsspitze ist diese Vorstellung wohl nicht sehr angenehm, denn Volkes Stimme ist unberechenbar. Aber damit muss man in einer Demokratie leben!
Aus diesem Grund stellte das Bürgerforum den Antrag, diesen Tagesordnungspunkt im Öffentlichen Teil der Sitzung abzuhandeln. Erstaunlicherweise erhielten wir dafür nur ganz wenige Ja-Stimmen.
Was sind die Ursachen für diese Geheimniskrämerei?
Vordergründig wurde ich auf einen kleinen Stempelabdruck verwiesen, der auf der oben erwähnten Anlage prangte und den irgendjemand dort vorsorglich hingesetzt hatte: vertraulich.
Ich sage hier ganz bewusst vorsorglich, denn ich kann in dieser Anlage nichts Vertrauliches finden. Es handelt sich dabei um eine Konzeption, die ich gleich noch genauer erläutern werde, in der zwei vom Kirchspiel „preisgegebene” Zahlen stehen: Die jährliche Besucherzahl des Domschatzes und der damit von der Kirche erwirtschaftete Gewinn.
„Soll die Kirche diese Zahlen aus der Presse erfahren?”, fragte OB Brecht in der nichtöffentlichen Diskussion. Warum nicht? Wir legen in jedem Stadtrat z.T. Dutzende von Betriebsdaten aller möglichen Firmen öffentlich, im letzten gerade der Wowi, QTM und Stadtwerke, aber auch vieler privater Firmen. Ist die Kirche da etwas Besonderes? Sie ist nicht privat und sie ist auch nicht geheim! Wer diesen Gedanken aufkommen lässt, schadet der Kirche vielleicht mehr als er ihr nützt.
Zur Vorgeschichte:
Nachdem der Stadt Quedlinburg im Jahr 2010 umfangreiche Fördermittel für nationale Welterbestätten bewilligt worden waren, die insbesondere Stiftskirche und Altstadt betrafen, musste für den Schlossberg ein Zielkonzept erarbeitet werden, das langfristig und nachhaltig den Bestand des Schlossberges absichern und die Verbesserung der musealen Vermarktung des Ensembles untersuchen sollte.
Für diese Planung wurde im Herbst 2010 eine Lenkungsgruppe gegründet, in der sich Vertreter des Landesverwaltungsamtes, des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie sowie Mitarbeiter der Verwaltung (OB Dr. Brecht und Fachbereichsleiterin 3 Birgit Voigt) mit dem Thema beschäftigten. Kurz darauf arbeiteten in dieser Gruppe auch Vertreter der Domschatzverwaltung mit (Dr. Steinhäuser und Dr. Labusiak) und noch etwas später ließ sich der Stadtrat Wolfgang Docke vom Kultur- und Sozialausschuss in dieses Gremium wählen.
Im Juni 2011 vergab der Wirtschaftsausschuss den Auftrag für die Erstellung eines Masterplans für den Stiftsberg an die ARGE culture concept. Die Lenkungsgruppe tagte ein knappes Jahr lang hinter sehr fest verschlossenen Türen und dann war es endlich soweit: Am 8. 5. 2012 war der Masterplan erstellt und am 15. 6. 2012 präsentierten Frau Dr. Dümcke und Herr Karau ihr Werk „Nutzungs und Präsentationskonzept Stiftsberg”, erarbeitet im Auftrag der Stadt Quedlinburg, vor einem illustren Personenkreis im Rathaus. Geladen waren Vertreter des Gemeindekirchenrates des Kirchspiels Quedlinburg, die beiden oben genannten Vertreter der Verwaltung, die Fraktionsvorsitzenden und die Ausschussvorsitzenden.
Der Masterplan ist sehr umfassend. Ich kann mich hier nur auf Aussagen aus der „vertraulichen” Kurzfassung beziehen. (Allerdings ist das Gesamtwerk jedem Stadtrat zur Einsichtnahme zugänglich!)
Von Anfang an stützte ich mich in der Diskussion auf den Passus (4): Kommunikation des Projekts „Der exponierten Bedeutung des Stiftsbergensembles für die Stadt Quedlinburg sowie das Land SA entsprechend, ist der öffentlichen Kommunikation des Projekts eine hohe Bedeutung beizumessen. Neben der Präsentation der Ergebnisse der Studie vor relevanten Entscheidungsträgern ist auf eine Verankerung des Projekts bei den Bürgern der Stadt Quedlinburg hinzuwirken. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bereits der Begriff „Stiftsberg” für die Quedlinburger unvertraut ist. Die Berater empfehlen, für das Projekt eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln.”
Dieser neue Masterplan, der übrigens (im Zeitalter der Berater) nicht billig war, umfasst trotz seiner Fulminanz eigentlich nur drei ganz einfache Fragen:
Wer soll es machen?
Wie soll es aussehen?
Wie teuer wird es?

Dienstag, 4. September 2012

Ein Film und eine Forderung, … Gedanken

Die Partei Die Linke hat ein Filmchen gedreht oder drehen lassen, auf welches ich in einem „sozialem Netzwerk“, welches letztlich dem Kommerz zu dienen hat, aufmerksam wurde. Ist ja nicht schlecht gemacht, der Film, nur warum den Sack schlagen, wenn es eigentlich gilt den Esel zu treffen? Und so habe ich folgende Anmerkung zum Film hinterlassen:
Es wird der Sack geschlagen, um den Esel zu treffen!
Recht nett, nur ist das die Lösung gegen Kriege? Waffenexporte zu verbieten? Sicher ist die Kritik an Waffenexporten berechtigt, nur sollte sich der Frage nicht verschlossen werden, was mit einem solchen Verbot erreicht wird? Wenn es überhaupt realistisch ist! Letztlich sind es nicht die Waffen, welche Kriege machen, sie sind Mittel zum Zweck! Selbiges trifft für die Waffenexporte an sich zu, deren Verbot nicht das Ende von Kriegen bedeutet! Ursache von Kriegen sind nicht die Waffenexporte, eher ist es Umgekehrt! Es müssen Situationen geschaffen werden, welche sich in Kriege entladen und den Bedarf an Waffen schaffen. Krieg, die Fortsetzung der Politik mit anderen Mittel, das ist nicht neu und somit sollte zumindest eine Rolle spielen, was mittels Krieg fortgesetzt wird.
Wird die Waffenproduktion an sich aufs Korn genommen, kann der Sache schon näher gekommen werden, wird zudem noch berücksichtigt, was der eigentliche Grund dieser Produktion ist, der Grund für Produktion im System des Kapitals überhaupt, könnte den eigentlichen Ursachen von Kriegen nahe gekommen werden.
Ja, nettes Filmchen, allein bundesdeutsche Regierungspolitik, als Ausdruck einer klaren Interessenlage, befördert die verschiedensten Kriege, schürt die verschiedensten Kriegsherde und das unabhängig von genehmigten Waffenexporten, aber um diese notwendig und möglich zu machen!
In diesem Zusammenhang sei an Karl Marx erinnert und was er zum Profit und die Waghalsigkeit des Kapitals niederschrieb.

Montag, 3. September 2012

Eine Sendung im Fernsehen, mediale Reaktionen darauf und eine Meinung

Per E-Mail wurde ich auf mehrere Artikel in Zeitschriften aufmerksam gemacht, welche sich mit der „verblödenden Wirkung moderner Technologien“ als Thema einer Diskussionsrunde im Fernsehen auseinandersetzen. Die Sendung selbst habe ich nicht gesehen, derartiges habe ich einfach aufgegeben, wobei die Beiträge bezeichnend sind und die eigentlichen Quellen breitenwirksamen Verblöden zumindest erahnen lassen. Das in diesem Zusammenhang die verschiedensten Ursachen herhalten müssen ist nicht neu, genauso wenig wie frühzeitige Selektion im Bildungssystem der Bundesrepublik. Gesellschaftliche Ursachen werden ausgeblendet oder nur am Rande erwähnt, der Zeitgeist bemüht, selbst wenn er sich als Ungeist entpuppt.

Der Unterüberschrift: "Klicken wir uns das Gehirn weg?" Bei Günther Jauch durfte Psychiater Manfred Spitzer seinen Feldzug gegen das angeblich so gefährliche Internet fortsetzen. Immerhin hielten andere Gäste mit Gelassenheit und Kompetenz dagegen,“ ist zu entnehmen worum es geht.
Ergänzend ist dieser Beitrag wie folgt überschrieben: Wenn Hirnforscher uns vor Dummheit schützen wollen: Haltet die Nervenbahnen sauber. Oder was meinen die Öffentlich-Rechtlichen, wenn sie uns vor den mentalen Katastrophen warnen?“
Hier wiederum geht es nicht direkt um die Sendung, sonder um „Bestsellerautoren“ der jüngeren Vergangenheit, wobei folgende abschließende Frage durchaus zum Nachdenken anregen kann: Wo ist eigentlich jener Teil des Bildungs-Bürgertums abgeblieben, der mit dem Fortschritt, mit der Globalisierung, mit komplexen gesellschaftlichen Verhältnissen und Entscheidungsstrukturen, mit Technik und Internet, mit Bildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten – also mit der heutigen Welt – etwas anzufangen weiß?“
Meines Erachtens ist das Bildungs-Bürgertums längst in den Weiten potenzierter Belanglosigkeit angekommen und ist in dem Maße Vergangenheit, wie es in der Vergangenheit verhaftet ist. Es hat sein progressives Sein lang schon verloren, spätestens seit dem sich das System des Kapitals auf den absteigenden Ast befindet und schöpferisches Denken durch bewahrenden abgelöst wurde. Solche Diskussionsrunde, wie auch die erwähnten Autoren und ihre Bücher sind Zeugnis dafür.
In Zusammenhang mit technologischen Entwicklungen sei daran erinnert, als die erste Eisenbahnlinie in diesem Land in Dienst genommen wurde, gab es nicht wenige Stimmen, welche vor einer Fahrt warnten, da der Mensch solche Geschwindigkeiten nicht vertragen würde. Sie wurden vertragen und wenn daran gedacht wird, wie schnell die ersten Eisenbahnen durch die Landschaft zuckelten und mit welchen Geschwindigkeiten Menschen gelernt haben umzugehen, ohne das sich ihr Hirn am Hinterkopf staut und komprimiert, ist zu erkennen das Menschen durchaus in der Lage sind, mit den technologischen Errungenschaften umzugehen, welche sie selbst hervorgebracht haben. Das technologische Errungenschaften auch Konsequenzen für die Menschen, ja die Menschheit haben, ist nicht von der Hand zu weisen, aber nicht die oft beschworenen, sondern andere, welche von diesem System nicht beherrscht werden und auch nicht beherrscht werden können. Nicht das Internet mit seinen Möglichkeiten ist das Problem, sondern das die modernen Produktivkräfte, welche die dritte industrielle Revolution hervorgebracht, letztlich den Menschen immer weiter aus dem Produktionsprozess verdrängt. Die Lösung für dieses Problem kann aber nicht in der Vergangenheit gefunden werden, sondern nur in der Zukunft, in dem den neu entstandenen Produktivkräften die notwendigen Entfaltungsmöglichkeiten geschaffen werden.
Die ganze Diskussion ist letztlich nur Werbung für das Buch des Hirnforschers, egal wie die Kritik ausfällt. Übrigens war der Freidenker 1/11 mit „Illusion Willensfreiheit?“ überschrieben, ein interessantes Heft, welches sicher noch zu bestellen ist.