Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 19. September 2012

Gedanken zum Wachstum


In der Mailingliste der Freidenker wurde auf ein Buch verwiesen, welches sich mit den Auswirkungen der gegenwärtigen Krise beschäftigt. Nicht das erste und es wird wohl auch nicht das letzte sein und wie viele andere Bücher scheint es nur an den Symptomen der Krise herumzuwerkeln. Das System des Kapitals, als Verursacher diverser Krisen, wird hingegen nicht in Frage gestellt, wie dem verweisenden Text zu entnehmen ist. Zum Beitrag selbst fanden sich zwei Kommentare, wobei einer sich mit dem Thema Wachstum beschäftigt. Dieses wiederum animierte mich zu folgende Gedanken zum Wachstum:

Wachstum, Wachstum und Wachstumsmodell, nur wächst die Weltbevölkerung des Wachstums wegen und warum und wie wächst Wirtschaft? Fragen über Fragen und Wachstum an sich zu betrachten, welche Modelle auch gerade in Mode sind und wo Kritik auch immer ansetzt, macht wenig Sinn und oft werden die Ursachen von Wachstum vernachlässigt. Letztlich geht es aber auch nicht um Wachstum allgemein, sondern immer im konkreten Fall, dabei werden die Folgen wirtschaftlichen Wachstums aufs Korn genommen. Nur wieso und wann explodierte die Bevölkerung in Europa, in Amerika, Afrika und Asien und entspricht diese Bevölkerungsexplosion nicht einen bestimmten Stand der Produktivkraftentwicklung? Genau wie es einen bestimmten Stand der Produktivkraftentwicklung entspricht, das Menschen die Vermehrung drosseln, gar einstellen, wie in den hochindustrialisierten imperialen Staaten! Letzteres führt auch in Ländern wie die Bundesrepublik zu allgemeinem Gejammer, bedingt Bevölkerungswachstum doch auch wirtschaftliches Wachstum extensiver Art. Andererseits dient dieser Schrumpfungsprozess in Form des demographischen Faktors als ideale Ausrede um soziale Errungenschaften der Vergangenheit zu negieren.
Letztlich sind die verschiedensten Prognosen was die Bevölkerungsentwicklung anbelangt um so unrealistischer, desto weiter sie in die Zukunft gedacht werden, oft ohne allgemeine Produktivkraftentwicklung zu berücksichtigen. Und einmal ehrlich, wie weit können solche Entwicklungen überhaupt vorausgesehen werden? Anderes wiederum lässt sich schon besser voraussagen, nämlich die Folgen kapitalistischen Wirtschaftens, welches die Menschheit immer weiter in eine Sackgasse drängt und im beschleunigtem Maße Produktivkräfte in Destruktivkräfte verwandelt. Nicht nur die gegenwärtigen und sich beständig verschärfenden Krisen zeugen davon, sondern auch die Lösungen welche angeboten und praktiziert werden.
Dabei ist gegen Wachstum nichts zu sagen, seit der Mensch auf der Bildfläche erschien und begonnen hat aktiv und bewusst sein Leben zu gestalten, kann von Wachstum geredet werden. Ohne Wachstum wäre Mensch wahrscheinlich wieder auf die Bäume zurückgekehrt, welche Natur ihn Zwang zu verlassen, (wenn sie wieder gewachsen wären). Gesellschaftliche Entwicklung ohne Wachstum ist eigentlich nicht möglich, Stillstand bedeutet Rückschritt und auch Rückschritte hat es gegeben in der Entwicklung menschlichen, also gesellschaftlichen Seins.
Oft wird Wachstum kritisiert, vom Wachstumswahn wird geredet und die Folgen von Wachstum aufgezeigt, meistens jedoch ohne die Ursachen des zu kritisierenden Wachstums zu benennen und entsprechend fallen dann auch die Lösungsansätze aus. Es wird undifferenziert gegen Wachstum zu Felde gezogen und gelegentlich festgestellt, dass es ohne Wachstum gehen muss, ansonsten vernichten wir unsere eigene Lebensgrundlagen. Aber ist dem so, vernichtet die Menschheit ihre Lebensgrundlagen, in dem die Bevölkerung wächst, in dem die Wirtschaft wächst?

Aber wie schon geschrieben, ohne Wachstum wäre die Menschheit noch nicht einmal in der Steinzeit angekommen und ohne Wachstum wird die Menschheit sich wieder in diese Zeit hinein entwickeln. Letztlich geht es zwar um Wachstum, spezielle um Wirtschaftswachstum, aber Wachstum als Mittel zum Zweck, nicht als Zweck! Welchem Zweck hat wirtschaftliches Wachstum zu dienen, da trennt sich die Spreu vom Weizen, dort sollte Kritik ansetzen.
Übrigens macht die Arbeit den Menschen, auch wenn der Mensch die Arbeit macht und nicht die Freizeit! Letztlich ist in diesem Zusammenhang zu klären, was Arbeit eigentlich ist und was unter Freizeit verstanden wird. Auf jedem Fall ist Arbeit mehr als nur abhängige Beschäftigung, wobei die Forderung nach „ArbeitFairTeilnung“ im System des Kapitals nichts anderes ist, als die Forderung nach gleichberechtigter Ausbeutung! Schluss mit dem Kapitalismus passt hingegen sehr gut und würde das Ende der Raubzüge bedeuten!
Gegenstand der Betrachung

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