Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 29. November 2012

Ergänzung: Kurzentrum Bad Suderode

Heute findet sich in einem Beitrag der MZ die begründenden Argumente der Kommunalaufsicht zur Aufhebung des Quedlinburger Ratsbeschlusses zur Schließung des Kurzentrums in Bad Suderode.
Der kassierte Beschluss ist durchaus bezeichnend für das Demokratieverständnis manchen Abgeordneten im Rat. Wenn etwas den zu vertretenden Interessen bestimmter Fraktion widerspricht, werden sonst übliche Regeln gern über den Haufen geschmissen. So entpuppt sich manche Handlung im Affekt, welche unter Umständen die eigene Bedeutung aufwerte, als ein Bumerang, welches nicht nur manchen Mitspieler trifft. Gelegentlich und den einen oder anderen betreffend, der Eitelkeit politischem Seins, mit Ungeduld gezieltes Handeln praktizierend, ohne Berücksichtigung der zu erwartenden Konsequenzen, geschuldet. Sicher eine Schwäche, für welche sich bestimmt eine starke Formulierung finden lässt.
Zumindest hat diese Aktions eines gebracht, wie gestern vom Oberbürgermeister schon verkündet und auch heute in der MZ nachzulesen, es wird eine Sondersitzung geben und somit nicht bis zur nächsten regulären Sitzung gewartet. Also zehn Tag Zeitgewinn, in der hektischen Vorweihnachtszeit mit all ihrem „Jubel und Trubel“ in Quedlinburg!
Was aber dennoch verwundert, ist nicht das sich manch Abgeordneter über parlamentarische Regel nicht im klaren zu sein scheint, sondern das auch die anwesenden Damen und Herren der Verwaltung keinen Einspruch erhoben. Zwar kommt der Antrag aus der Verwaltung, nur nutzen negierte Ratsbeschlüsse eigentlich nichts, es sei denn, …!
Es ist nicht so einfach mit dem politischen Ränkespiel, welches sich parlamentarische Demokratie nennt, haben doch erst vor einigen Jahren Quedlinburger Bürger es verstanden die geringen Möglichkeiten, welche dieses parlamentarische System bietet, zu nutzen und die Privatisierung der Stadtwerke verhindert. Dieses scheint nicht nur so manchem Stadtrat noch in den Knochen zu stecken. Auch wenn der Termin zu Sondersitzung des Stadtrates sehr kurzfristig ist, werden sich sicher interessierte Bürger finden, welche den Ratsbeschluss begleiten werden.

Mittwoch, 28. November 2012

Kommunalaufsicht kassiert Beschluss des Quedlinburger Stadtrates zum Kurzentrum

Eine jede Tat ist auf das Erreichen eines Zieles ausgerichtet. Dabei gilt: Die Zwecke der Handlungen sind gewollt, aber die Resultate, die wirklich aus den Handlungen folgen, sind nicht gewollt, oder soweit sie dem gewollten Zweck zunächst doch zu entsprechen scheinen, haben sie schließlich ganz andere als die gewollten Folgen.“ Dieses trifft auf den jüngsten Beschluss des Stadtrates Quedlinburg zur Schließung des Kurzentrum Bad Suderode zu. Dieser Beschluss wurde erst einmal von der aufsichtsführenden Behörde kassiert, wie heute der MZ zu entnehmen ist. „Es handelt sich um „formelle Gründe““, ist zu erfahren, „“Der Beschluss muss nun erneut gefasst werden““. Die Einladungen für eine „Sondersitzung des Stadtrates am Montag, 3. Dezember, ab 17 Uhr“ sind raus, die Zeit scheint zu drücken, was die Vorgehensweise im Zusammenhang mit dem nun kassierten Beschluss schon gezeigt hat. Das dabei demokratische Gepflogenheiten über den Haufen geschmissen werden, spielt für die Akteure genau sowenig eine Rolle, wie die damit verbundene Offenbarung der eigentlichen Verhältnisse und Machtstrukturen. Die Reaktion der Aufsichtsführenden Behörde folgte auf dem Fuße, um den Schaden letztlich zu begrenzen. Offensichtlich nicht die Schäden, welche mit der Privatisierung des Kurzentrums verbunden, sondern eventuelle Schäden welche für die Privatisierung aus der Art und Weise des Beschlusses resultieren könnten. Immerhin könnte Mensch auf den Gedanken kommen, dass die Art und Weise des Zustandekommens dieses Beschlusses elementare demokratische Gepflogenheiten verletzt und dagegen klagen.
Nicht nur die Glaubwürdigkeit des Rates steht auf dem Spiel, wenn eben gefällte Beschlüsse Hals über Kopf geändert werden können, sondern auch das allgemeine Ansehen demokratischer Verhältnisse. Was sollen die Bürger denken, welche extra im Sitzungssaal erschienen sind, um der Abstimmung beizuwohnen, unter Umständen allein schon mit ihrer Anwesenheit Einfluss auf die Entscheidung nehmen könnten und darauf vertrauten das Beschlüsse des Rates bestand haben? Auf letzteres haben sie sich verlassen, als sie die Sitzung verließen. Die Glaubwürdigkeit des Rates dürfte nicht unerheblich gelitten haben, wobei es durchaus auch kritische Stimmen aus dem Rat gibt, so hat sich die Fraktion des Bürgerforums Quedlinburg e.V. gegen diese Vorgehensweise gestellt. Welches in einem entsprechenden Beitrag auf der Seite des Bürgerforums berechtigterweise mit „Schwarzer Donnerstag für den Quedlinburger Stadtrat“ überschrieben ist.
Bevor nun dieser Beschluss dem Stadtrat zu einem späteren Zeitpunkt auf die Füße fällt, hat die Kommunalaufsicht ihr Veto eingelegt, damit der Stadtrat noch rechtzeitig die Entscheidung zur Schließung des Kurzentrums im Rahmen dessen Privatisierung treffen kann. Da den Akteuren die Zeit im Nacken zu sitzen scheint, ist der MZ die Ansicht des Oberbürgermeisters zu entnehmen: „Zwar habe die Verwaltung eine andere Rechtstauffassung als die Kommunalaufsicht, aber Brecht will auf die Anfechtung des Bescheides verzichten. „Das ist alles etwas anstrengend, aber ich will Rechtssicherheit herstellen“, sagte er.“
Nur warum so eilig? Was ist der eigentliche Grund der Eile, warum fingen Abgeordnete auf der Sitzung am 22.11.2012, ins besondere der im Stadtrat sitzende Landtagsabgeordnete der CDU, regelrecht an zu rotieren, verließen des öfteren den Sitzungsaal und sorgten dafür das die Sitzungspause früher begann, als ursprünglich geplant? Warum sie es taten steht fest, Ziel war eine Entscheidung zur Schließung des Kurzentrums an diesem Tag noch zu erzwingen. Aber welches eigentliche Ziel steht hinter der Schließung, vorgegeben werden die Belastungen, welche der Stadt aus dem Betrieb des Kurzentrums heraus entstehen und deren Lösung mit alternativloser Alternativlosigkeit zur Privatisierung begründet wird?

Sonntag, 25. November 2012

… ich finde es durchaus inspirierend, …

Die Ode an den Investor hatte ich in der Mailingliste der Freidenker veröffentlicht, sie hat durchaus Reaktion erfahren, eine jedenfalls. Diese Reaktion verweist auf die „Blauäugigkeit“ der DDR Bürger zur Wendezeit, welche weitestgehend zugesehen haben, wie eine ganze Volkswirtschaft privatisiert und abgewickelt wurde. Von der ehemaligen ökonomischen Stärke der DDR, immerhin war sie die zehntgrößte Industrienation, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nur Privatisierung auf diesen historischen Vorgang zu beschränken, auch wenn sie sehr intensiv betrieben wurde und mit ihrer Hilfe Milliarden umverteilt, würde etwas zu kurz greifen, da solche Vorgänge für das System des Kapitals typisch sind. In einem weiteren Kommentar wurde darauf reagiert, wobei die Ereignisse 1989/90 in den Vordergrund gerückt wurden, nicht Privatisierung stand im Mittelpunkt, sondern die politischen Ereignisse, der Ablauf dieser, in qualitativ unterschiedliche Phasen geteilt. Das es sich dabei um ein streitbares Thema handelt, war einem weiterem Beitrag zu entnehmen, wobei die Überschrift zwischenzeitlich dem Thema angepasst wurde. Diese Beiträge zum Anlass nehmend, schrieb ich folgendes und veröffentlichte dieses in der Mailingliste:

Hallo …, …,und alle anderen Nutzer dieser Liste,
ich finde es durchaus inspirierend, bin jedoch etwas überrascht in welche Richtung diese Diskussion geht. Ursprünglich ist es in der “Ode” um die mir zum Teil unverständliche und oft ungeprüfte Heiligsprechung von Investoren gegangen, welche ein hohes Ansehen genießen, wenn sie nicht gerade als klassifizierte Heuschrecken daherkommen. Das in diesem Zusammenhang eigentlich alle Investoren Heuschrecken sind, wird gern vergessen und der Illusion vom guten und bösen Kapitalismus gefolgt. Dabei habe ich nicht einmal an die Rolle von Investoren beim Ausschlachten der Volkswirtschaft der DDR gedacht, sondern an ihre allgemeine Rolle, welche diese in der BRD eigentlich vor dem Untergang der DDR schon gespielt haben. So war es immer schon üblich kommunales Eigentum zu privatisieren, Zuschüsse dafür zu kassieren, es unter Umständen auszuschlachten und die Reste den Kommunen wieder zu übereignen, mit der Aufgabe dieses Eigentum wieder privatisierungsfähig zu machen. Das ist also kein Problem aus der Zeit des Untergangs der DDR, sondern ein permanent präsentes nicht nur im Kapitalismus der BRD. Die Blauäugigkeit in solchen Fällen ist allgemein und weit verbreitet, was nun 1989/90 über die Bürger der DDR gekommen ist, war für die meisten neu, es entsprach nicht ihrer praktischen Erfahrungswelt, auch ein Grund warum die Gefahr verkannt wurde. Die Bürger der alten BRD hingegen hatten längst damit gelernt zu leben, sie kannten es eigentlich nicht anders. Erst in jüngerer Vergangenheit häuft sich Widerstand gegen die verschiedensten Privatisierungsbestrebungen, so ist es zum Beispiel vor Jahren gelungen die Privatisierung der Stadtwerke in Quedlinburg zu verhindern. In diesem Fall stellte sich die Situation etwas anders da, die Stadtwerke schrieben und schreiben schwarze Zahlen und wurden zum Zwecke der Privatisierung schlecht geredet. Die Argumente der Privatisierungsbefürworter konnten relativ einfach widerlegt werden. Anders im aktuellen Fall des Kurzentrums, dieses wird defizitär geführt, die Stadt Quedlinburg ist finanziell überfordert und so ist es nicht ganz so einfach gegen eine Privatisierung zu argumentieren.
Aber zurück zu 89/90:
So hatten die Menschen in der DDR durchaus mehr Wissen über das System des Kapitals und seine Funktionsweise als die meisten Menschen in der BRD, allein hat dies aber nichts genutzt. Die Schuld den allgemeinen Verhältnissen und Entwicklungen zwischen „Ost und West“ zu geben, greift nicht nur deshalb zu kurz. Eine wissenschaftliche Lehre wurde zur Religion, verlangte zu glauben, da den meisten Menschen die praktische Überprüfbarkeit dem Kapitalismus betreffenden Wissens verwehrt war. In diesem Zusammenhang sei auf die zweite Feuerbachthese von Marx: Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage,“ verwiesen. Letztlich konnte es in der DDR auch eine erfolgreiche Konterrevolution geben, weil es keine politische Kraft gegeben hat, welche in der Lage gewesen wäre die Führung im Interesse der Arbeiterklasse zu übernehmen. Dabei sollte auch bedacht werden, dass ein großer Teil der Probleme hausgemacht waren, sie also selbst verschuldet.

Philosophie, was immer sie auch ist – Angeprangert mittels oberflächlicher Betrachtungsweise

Auf Facebook wurde ich auf dieses Video aufmerksam, es geht um Schule und um Schulpflicht, gezeigt werden Zustände an Schulen in den USA, wie sie gelegentlich auch im Fernsehen zu sehen sind. Zu den Bilder gibt es einen Kommentar, welcher den Sinn von Schule allgemein in Abrede stellt, dabei in erster Linie auf die Funktion der Schule als Mittel der Massenmanipulation zur Herdenbildung gerichtet ist. Die geübte Kritik ist durchaus richtig, allein lässt sie es an Wirkung fehlen, da die Ursachen dieses Bildungssystems keine Berücksichtigung finden, maximal am Rande beiläufig erwähnt werden. Zum Thema selbst wollte ich einen Kommentar hinterlassen, habe es aber gelassen, die Grundansichten sind dann wohl doch zu verschieden und Facebook ist sicher nicht die geeignete Plattform philosophische Grundprobleme zu diskutieren. Der hinter der Veröffentlichung stehenden Seite, oder die Seite auf welche nicht nur mit diesem Verweis hingewiesen wird, habe ich einen Besuch abgestattet und einige Beiträge gelesen. Betrachtungen, soweit ich sie gelesen habe, sind oberflächlich und bedienen vordergründig Klischees, die eigentlichen Ursachen gesellschaftlicher Probleme verschleiernd. So kommt der Beitrag zur Philosophie zum Beispiel mit einem Glück-selig-keits-anspruch daher und sucht nach einen „idealen Zustand in der Philosophie“, wobei festgestellt wird, „Glücklich zu leben ist unser oberstes Ziel als menschliche Individuen.“ Um bei der Philosophie zu bleiben, so gehört diese Seite einer Fraktion des subjektiven Idealismus an, in Form des Voluntarismus.
Folgende Gedanken zum obenerwähnten Video habe ich aufgeschrieben, ohne sie allerdings als Kommentar zu veröffentlichen:
OK und nun? Sicher findet sich für jede Aussage auch ein Beleg und Einzelbeispiele können zur Regel hochstilisiert werden, allein werden sie dadurch noch lange nicht zur Regel. Was ist aber die Alternative? Und was sind die Ursachen für das gegenwärtig praktizierte Bildungssystem? Das Video ist einer genauso oberflächlichen Betrachtungsweise geschuldet wie der Teil der Beiträge, welchen ich auf der Seite Freiwilligfrei.de gelesen habe. Angefangen mit dem Beitrag zur Philosophie, das es eine Grundfrage der Philosophie gibt, Fehlanzeige, dafür etliche Beispiele womit sich Philosophie beschäftigt oder beschäftigen sollte. Dabei ist Philosophie nicht „die Liebe, nach Weisheit zu streben“ sonder Philosophie ist wörtlich „Liebe zur Weisheit“; dem heutigen Inhalt nach ein theoretisch begründetes System von Anschauungen über die Welt, ihre Entwicklung und ihre Gesetzmäßigkeiten, über die Stellung des Menschen in der Welt und seine Möglichkeiten, diese zu erkennen und zu verändern.
Die eigenen Ansichten auf der Seite sich bekennender Maßen voluntaristisch, also subjektiv Idealistisch, der Wille als Wesen und letzter Grund des Weltganzen! Was den Willen des Menschen hingegen beeinflusst, fraglich und so bleibt letztendlich eine Kopfgeburt übrig, ein Homunkulus, welcher des praktischen Lebens über seine Entäußerung hinaus nicht fähig ist!
Sicher bin ich mit dem gegenwärtigen Bildungsystem alles andere als zufrieden und auch die Aufgaben dieses Systems sind zum Teil richtig benannt, das es aber eine Bildungspflicht gibt hat historische Ursachen und ist in erster Linie der Produktivkraftentwicklung geschuldet. Dabei ist Bildung nicht gleich Bildung, die alten Begriffe wie Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe zeigen wohin die Bildung zielt. Von privaten und staatlichen Bildungseinrichtungen zur elitären (privilegierten) Bildung einmal abgesehen. Von Bildungsgerechtigkeit kann keine Rede sein, nur ohne Bildung geht es auch nicht! Dabei ist Schulbildung sicher nicht alles, sie bietet letztlich eine Grundlage, auf welche durchaus aufgebaut werden kann.
Nun hatte ein Kommentar eine Antwort gezeugt, welche in der Aussage gipfelte, dass der Autor (Verweisender) nichts gegen Schule, aber etwas gegen Schulpflicht hat, meine Gedanken dazu überschneiden sich zum Teil mit den vorher bemerkten:

Samstag, 24. November 2012

Ode an den Investor!

Im Zusammenhang mit der Privatisierung des Kurzentrums in Bad Suderode hatte ich einiges geschrieben, nun fand ich auf Facebook eine Aussage, welche mit der Feststellung endete, „Bad Suderode muss leben“, was es sicher auch ohne Kurzentrum wird. Nur anders als heute und unter Umständen wird sich die Gemeinde entvölkern, aber es wird leben! Darum geht es eigentlich auch nicht, jedenfalls nicht so allgemein, sondern eher konkret, also um das wie! So wurde in einem Kommentar berechtigterweise kurz gefragt: „und wie?“ Die Antwort darauf: „In dem jetzt ein seriöser Investor mit einem guten Konzept für das Kurzentrum gefunden wird.“ Diese Antwort animierte mich zu folgendem Gedicht:

Göttlicher Investor!
Strahlend kommt er auf einem weißen Schimmel,
den schwarzen Rappen unser Pein vertreibend,
gleißend von einem Lichtkranz umgeben,
in die Aura allgemeiner Glückseligkeit gehüllt,
geritten, …
der Investor!

Sein ist die Erlösung,
sein ist das Heil,
er ist der Heilsbringer,
der Erlöser vom irdisch,
allgemeinem Besitz!

Ihm soll gegeben werden,
alles was uns kettet an diese Welt,
wir werden zahlen,
für die versprochene Erlösung
und ihn preisen,
in seiner Höhe geldlicher Erleuchtung!

In Seine Tempel werden wir strömen,
zu ihm werden wir beten,
das er uns erlöse von unseren Leiden,
uns unsere Schulden nehme
und sie den Seinen hinzufüge!
Wir werden es ihm Danken,
mit reichlich Opfergaben,
seine Gnade so erhoffend!

Um den Preis werden wir nicht feilschen,
die Ungläubigen aus dem Tempel jagen,
sie sind seiner Almosen und Gnade nicht würdig!
Getaucht in die Allwissenheit des Glaubens,
streben wir nach höherem Sein!
Von dunkler Umnachtung,
soll seine Erleuchtung uns befreien.

Nur er verfügt über das Wissen,
unser wird der Glaube sein,
den eigenen freien Geist sperren wir gerne ein,
denn er kommt uns zu befreien …
der Investor!

Oh armer Sünder,
glaube nur,
an des Seeligen Natur,
er befreit vom allgemeinem Hab und Gut,
mit seiner Liebe zum Privatem,
dem höchsten irdisch Sein an Gut!

Freitag, 23. November 2012

Für Investoren "schöner" gemacht, ... wurde gestern das Kurzentrum Bad Suderode


Gestern tagte der Quedlinburger Stadtrat, ums Kurzentrum sollte es gehen und ging es letztlich auch, die meisten Interessierten werden dieses heute der MZ entnommen haben. Dabei waren die Besucherplätze zum Beginn der Sitzung gut besetzt, eine Reihe Interessierter hatte sich eingefunden um die Entscheidung des Rates zur Schließung des Kurzentrums Bad Suderode zu begeleiten. Doch zu Beginn der Sitzung wurden mehrere Anträge zur Änderung der Tagesordnung eingebracht, einer betraf den Beschluss zum Kurzentrum Bad Suderode. Der Beschluss sollte ausgesetzt werden, weil noch einmal der Ministerpräsident des Landes konsultiert werden sollte, am nächsten Montag. Nach dem der Rat beschlossen hatte, diesen Punkt zu verschieben, verließen die meisten Besucher die Sitzung. Ich bin bis zur Pause geblieben, welche etwas zeitiger, mit der Begründung, dass etwas (ein wichtiger Sachverhalt) zu klären sei, begonnen wurde. Vor der Pause waren einige Abgeordnete besonders aktiv, warum …, ist dem Beitrag in der MZ zu entnehmen. So wurde im Ergebnis der Klärung der gestrichene Punkt zum Kurzentrum wieder auf die Tagesordnung gesetzt und beschlossen das Kurzentrum wie beantragt zu schließen.
Im Nachhinein kann ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass es sich bei dieser Vorgehensweise um eine Show für die Besucher gehandelt hat, damit der Rat in aller Ruhe und ohne gestört zu werden, beschließen kann. Unter Umständen wäre es dem einen oder anderem Abgeordneten vor Publikum mit seiner Entscheidung nicht so leicht gefallen. Andererseits gibt es für die Privatisierung sicher einen Zeitplan, welcher nicht zu halten gewesen, wenn der Punkt nicht entschieden, sondern verschoben worden wäre. Dieser Gedanke drängt sich einen auf, wenn die letzten Ereignisse um die Privatisierung des Kurzentrums herum und deren Spiegelung in der Presse berücksichtigt werden. Der Oberbürgermeister selbst, der MZ zu entnehmen, verkündete das potenzielle Investoren bereit stünden und nur auf den Startschuss warten. Ohne diese Investoren im Hintergrund wäre die Privatisierung des Kurzentrums sicher nicht auf die Tagesordnung gesetzt worden und erfolgreich mit der finanziellen Situation der Stadt begründet. Darum ist es in letzter Zeit auch nicht mehr um die Privatisierung an sich gegangen, sondern um die Schließung zum 30. Juni 2013. Mit der Privatisierung hatten sich die meisten Akteure abgefunden, sehen in einem herannahenden Investor wahrscheinlich sogar den Retter in der Not. Das in diesem Zusammenhang nicht berücksichtigt wird, dass ein Investor, „diese scheuen Rehe am Kapitalmarkt“, nicht investiert auf Grund humanistischer Beweggründe, sondern um Profit zu erwirtschaften, entspricht gegenwärtig weit verbreiteter neoliberaler Logik. Wie und über welchen Weg dieses geschieht ist hingegen egal, solange schwarze Zahlen in entsprechender Höhe zu erwarten sind, wird sich auch ein Investor finden. Damit dieses der Fall ist, wird der Weg bereitet, der erste Schritt auf dem Weg zur Privatisierung war der Rückzug des Landes aus der Finanzierung, genau zu dem Zeitpunkt als die Stadt Quedlinburg auf Grund der Gemeindegebietsreform die Verantwortung für das Kurzentrum übertragen bekommen hat. Somit wurde der Druck auf die Stadt Quedlinburg in einem Maße erhöht, wie es im Falle der kleinen Kommune Bad Suderode nicht möglich gewesen wäre. Die Stadt mit dieser Aufgabe überfordert, kann allein schon aus diesem Grund zumindest oberflächlich die Privatisierung plausibel begründen. Nach dem die Privatisierung beschlossen wurde, geht es jetzt darum das Paket für den Investor zu schnüren. Zum einen wurde ein Konzept erarbeitet, welches die Perspektive des Kurzentrum herausarbeitet und nachweist, dass das Kurzentrum gewinnbringend bewirtschaftet werden kann, wenn der anstehende Reparaturbedarf beseitigt und das Haus um ein Bettenhaus mit ausreichender Kapazität ergänzt wird. Von Seiten des Landes wurde signalisiert, das ein Erfolg versprechendes Vorhaben unterstützt wird, welchen Preis die Stadt dabei noch zu zahlen hat, ist bis jetzt nicht offensichtlich, aber es ist kaum wahrscheinlich das sie ungeschoren davon kommt, auch sie wird ihren Beitrag zu den schwarzen Zahlen des Investors zu leisten haben.

Dienstag, 20. November 2012

Verantwortungsloses Verhalten der Bundesregierung im Syrien-Konflikt

Petition an den Deutschen Bundestag:
Verantwortungsloses Verhalten der Bundesregierung im Syrien-Konflikt
Eine Petition an den Deutschen Bundestag unter der laufenden Nummer 37867, die sich gegen das verantwortungslose Verhalten der Bundesregierung im gegenwärtigen Syrienkonflikt richtet, kann demnächst online unterstützt werden, sobald sie auf dem „Petitionsforum“ des Deutschen Bundestags veröffentlicht wird. Sobald die Veröffentlichung erfolgt ist, werden die Initiatoren zur Online-Unterstützung aufrufen. Die aktuell zur Unterstützung eingereichten Petitionen finden sich unter folgender Webadresse:

I
Die Petition hat folgenden Wortlaut:
Wir erheben Beschwerde dagegen, dass der Bundesminister des Äußeren und andere Bundesbehörden sich unter Bruch des Völkerrechts und des Deutschen Grundgesetzes in die inneren Angelegenheiten der Arabischen Republik Syrien einmischen, insbesondere durch die Unterstützung interner wie externer Feinde der rechtmäßigen syrischen Regierung, einschließlich bewaffneter Gruppen.
Zum Sachverhalt weisen wir darauf hin,
dass ein Spionageschiff der Bundesmarine vor der syrischen Küste mit Hilfe akustischer und optischer Sensoren Informationen sammelt, die an die bewaffneten Gruppen weitergegeben werden;
dass Saudi-Arabien und Katar, die bewaffnete Gruppen nach Syrien entsenden, als regionale Militärmächte durch Lieferung deutscher Panzer gestärkt werden;
dass der Türkei, von der aus die bewaffneten Gruppen ungehindert nach Syrien einfallen, offiziell Anerkennung und Solidarität zugesichert wird;
dass die nach eigener Auskunft überwiegend aus dem Budget des Kanzleramts finanzierte Stiftung Wissenschaft und Politik Vertreter syrischer Oppositionsgruppen nach Berlin eingeladen hat, um über „die Zeit nach Assad“ zu beraten.
dass die Bundesregierung andere Regierungen zu wirtschaftlichen Sanktionen gegen Syrien drängt, um das syrische Volk in seiner Widerstandskraft gegen die Aggression zu schwächen und zur Revolte gegen die Regierung zu bewegen;
dass sich die deutsche Diplomatie offen weigert, gemeinsam mit den Sicherheitsratsmitgliedern Russland und China und anderen Ländern auf eine Lösung des inneren Konflikts durch beiderseitigen (!) Gewaltverzicht und politische Verständigung hinzuwirken.

Diese Handlungen von Bundesbehörden
stellen in ihrer Gesamtheit eine völkerrechtliche Aggression dar. Denn nach der Aggressionsdefinition der Resolution der UN-Generalversammlung vom 14. Dezember 1974 ist nicht nur „das Entsenden bewaffneter Banden, Gruppen, Freischärler oder Söldner durch einen Staat oder in seinem Namen“ als eine völkerrechtliche Aggression zu bewerten sondern auch eine „wesentliche Beteiligung“, wie sie sich aus dem gekennzeichneten Sachverhalt ergibt;
sie verstoßen daher gegen das Aggressionsverbot (Art. 2 Abs. 4 UN-Charta) und gegen die Pflicht zu friedlicher Konfliktlösung (Art. 2 Abs. 3 UN-Charta). Sie zeugen von offener Missachtung des Prinzips der souveränen Gleichheit der Staaten (Art. 2 Abs. 1 UN-Charta) und des Verbots der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates (Art. 2 Abs. 7 UN-Charta).
sie unterminieren somit völkerrechtliche Grundnormen, die nach Art. 25 GG zu den „allgemeinen Regeln des Völkerrechts“ gehören und „Bestandteil des Bundesrechtes“ sind. Das heißt: „Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes“;
sie missachten schließlich auch das fundamentale Bedürfnis des deutschen Volkes, in Frieden und Sicherheit zu leben, das darin zum Ausdruck kommt, dass Artikel 26, Abs. 1 GG bestimmt: "Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen."
Die Petition ist eine Initiative des Deutschen Freidenker-Verbands und des Frankfurter Solidaritätskomitees für Syrien. Sie wurde am 15. November 2012 von Sebastian Bahlo eingereicht. Er ist Referent des Vorstands des Deutschen Freidenker-Verbands für internationale Fragen und Solidarität. Bahlo ist außerdem neben Salim Tas, dem Vorsitzenden der Alawitischen Jugend in Deutschland, einer der beiden Sprecher des Frankfurter Solidaritätskomitees für Syrien. Das Solidaritätskomitee organisierte am 1. September 2012 in Frankfurt am Main eine große Demonstration gegen die aggressive äußere Einmischung in Syrien. Es beteiligten sich bis zu 3000 Menschen unterschiedlichster politischer, weltanschaulicher oder religiöser Überzeugungen.

II
Zum Charakter des Krieges in Syrien ist von besonderem Interesse, was der syrische Präsident Bashar Al-Assad am 9. November 2012 in einem Interview mit dem russischen Auslandsfernsehen „Russia Today“ erklärt hat. (Voller Wortlaut auf Deutsch siehe:
Es handele sich, so Assad, um „eine neue Art von Krieg, Terrorismus durch Stellvertreter, entweder Syrer die in Syrien leben oder ausländische Kämpfer, die aus dem Ausland kommen“. Das Problem sei, dass die Terroristen aus den Städten heraus kämpfen, wo Zivilisten anwesend sind. Die syrischen Sicherheitskräfte müssten sich bewusst sein, dass sie Schäden an der Infrastruktur und an der Zivilbevölkerung vermeiden müssen. Aber sie müssten kämpfen, sie könnten nicht zulassen, dass die Terroristen töten und zerstören. Das sei die Schwierigkeit bei dieser Art von Krieg. Und Assad konstatiert weiter: „Zweitens ist die Unterstützung, die den Terroristen in jeder Hinsicht, einschließlich Waffen, Geld und politischer Art geboten wurde, beispiellos.“ Es werde daher „ein harter Krieg und ein schwieriger Krieg“ werden. Es lasse sich nicht abschätzen, wann der Krieg beendet sein wird, solange unklar ist, „wann der Schmuggel von ausländischen Kämpfern aus verschiedenen Teilen der Welt aufhört, vor allem aus dem nahen Osten und der islamischen Welt“. Ohne diese Unterstützung der Terroristen vom Ausland her könnte Syrien „innerhalb von Wochen alles beenden“. Aber solange die kontinuierliche Versorgung der Terroristen mit Waffen, Logistik und anderem anhält, werde es ein langfristiger Krieg. Dieser nüchternen Beschreibung der Lage ist nur hinzuzufügen, dass schon jetzt völlig klar ist:
1. Fällt das gegenwärtige Regierungssystem, blüht der syrischen Nation eben genau jener „arabische Frühling“, der gegen die Interessen der Völker von den imperialistischen Mächten in Szene gesetzt worden ist: Das Land würde wie Libyen und vorher Irak und Afghanistan wehrlos dem geostrategischen Verteilungskampf der imperialistischen Mächte ausgeliefert werden. Mit Syrien fiele in der Region das letzte Bollwerk des Säkularismus, der Stabilität und des Zusammenlebens. Schon jetzt sind Christen, Alawiten, Tscherkessen, Schiiten, moderate Sunniten und andere durch terroristische Trupps von Salafisten, Moslembrüdern und Al-Qaeda an Leib und Leben bedroht. Von der zu erwartenden Destabilisierung der Region insgesamt ganz zu schweigen.
2. Hält Syrien dagegen unter der Führung Assads dem Anschlag stand, bedeutet das erstmals einen erheblichen Rückschlag für die westliche Strategie der dauernden Kriege, gewaltsamen Regierungswechsel und neokolonialen Besatzungsregimes.
Nachdem vor über zwei Jahrzehnten der Untergang der sozialistischen Staaten Europas die Voraussetzungen für eine nahezu ungebremste imperialistische Expansion schuf, deutet sich nunmehr im Syrien-Krieg an, dass dieser Konflikt als Katalysator der Herausbildung eines neuen multilateralen, multipolaren Gleichgewichts des internationalen Staatensystems wirken könnte. Das zeigt sich am deutlichsten an der selbstbewussteren Haltung Russlands und Chinas sowie anderer Staaten.
Verantwortungsbewusste Politiker vieler Länder erkennen, dass dem maßlosen Vormachtstreben der Länder des Atlantikblocks Schranken gesetzt werden müssen und können.
Die Petition versucht bewusst zu machen, was im Syrien-Konflikt sowohl für das geschundene Land und die ganze Region als auch auf weltpolitischer Ebene auf dem Spiele steht.

III
Abschließend eine Bemerkung zu jenen in der Linken und in der Friedensbewegung, die mit oppositionellen Gruppierungen in Syrien sympathisieren und meinen, durch Parteinahme gegen die Regierung Syriens etwas Positives bewirken zu können.

Montag, 19. November 2012

Menschenangesicht?

Es wackeln da die mystischen Gestalten,
sie nähern sich
und sind auch fern,
von jedem Menschen Angesicht!
Sie klagen nicht,
die mystischen Gestalten,
sie jagen Angst so manchen Menschen ein.
So lässt er sich manchmal treiben,
von Hirngespinst im Sonnenschein.
Allein des Menschen Angesicht,
können mystische Gestalten nicht sein!

Des Menschenangesicht,
gehört den Menschen ganz allein,
es kann ohne Mensch nicht sein
und alles was der Mensch auch ist,
steht ihm geschrieben im Angesicht!
Verliert die Welt ihr Menschenangesicht,
so wird der Mensch verloren sein!
Es hilft kein klagen
und kein jammern,
kein verdammen
und beschwören,
kein verurteilen
und kein klammern,
wir können nicht trennen,
das Angesicht von seinem Herrn!

Alles was der Mensch auch tut,
ob verklärt als Böse oder Gut,
es ist allein des Menschen Tat,
welche sein Gesicht verrät!
So gesehen von Du und ich,
schauen wir ins Angesicht!
Verliert der Mensch sein Angesicht,
verliert er sich!
Drum gehört nicht nur zum Angesicht,
was gut für den Menschen spricht,
sonder alles andere auch gepaart,
mit Ausbeutung, Krieg, Tod und Leid,
Zerstörung unserer Welt
und des innersten was sie zusammenhält.

Dienstag, 13. November 2012

Fünf "aufgesammelte" Gedanken

- Die menschliche Welt funktioniert im Großen nur, wenn man sie im Kleinen funktionieren lässt! Leider sind sehr viele Menschen der Meinung, dass im Kleinen nichts verändert werden kann, weil das Große funktioniert!

- Letztendlich sind es nicht Ideale, welche unser Leben prägen und unser Handeln bestimmen, sondern das praktische Leben selbst, unsere Erfahrungen, unsere Erkenntnisse!

- Es ist eine Illusion, die Welt verbessern zu können, ohne sie zu verändern!

- Wer immer nur zu etwas neigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er meistens schief liegt!

- Wo das Geschäft beginnt, hört Freundschaft in der Regel auf, sie verkommt zur Geschäftsbeziehung.

Montag, 12. November 2012

Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben – Gedanken zur Kündigung von Kurzentrumsmitarbeitern

Mitarbeiter müssen weiter zittern“, ist ein kurzer Bericht im Zusammenhang mit dem Kurzentrum Bad Suderode heute (12.11.2012 Seite 9.) in der MZ überschrieben. Zu erfahren ist, dass es eine Personalentscheidung vom Stadtrat erst am 22. November geben wird, also in 10 Tagen. Für die Mitarbeiter hingegen spitzt sich die Situation zu, da für diese alles andere als sicher ist, was aus ihren Arbeitsplätzen wird. Daran wird sich auch nicht viel ändern, wenn der Stadtrat einen Beschluss fasst, welcher letztlich ohnehin nur das weitere Vorgehen bis zur Privatisierung regelt. Vertagt wurde die Entscheidung, weil mit der ursprünglich geplanten Vorgehensweise, Mitarbeiter zum 31. Dezember zu entlassen und freie, sowie freiwerdende Stelen nicht wieder zu besetzen, das Weiterbetreiben des Kurzentrums in Frage gestellt wäre. Da ein solcher Zustand auch Auswirkungen auf die vom Kurzentrum partizipierenden und abhängigen Unternehmen hätte, wurde dann doch Kritik laut. Letzteres wird im Falle der Entscheidung eine größere Rolle gespielt haben, als die vorgeschobenen Interessen der Beschäftigten, denen schon mal eine Verschlechterung ihrer Situation zugebilligt wird. Das in diesem Zusammenhang auch eine Rolle spielt, dass ein Teil der gut qualifizierten Kräfte nach Kündigung versuchen würden ihre Arbeitskraft woanders zu verkaufen, steht außer Frage. Da auch ein privatisiertes Kurzentrum entsprechend qualifizierte Kräfte benötigt, wäre es für den Verkauf sicher nicht von Vorteil diese im Vorfeld ziehen zu lassen. So gesehen steht hier nicht das Interesse der Beschäftigten im Vordergrund, sondern das der vom Kurzentrum abhängigen Unternehmen und der Stadt als Verkäufer des Kurzentrums.
Der Personalrat des Kurzentrums hatte unlängst gefordert, die Mitarbeiter weiterzubeschäftigen, bis die Privatisierung der Einrichtung unter Dach und Fach ist,“ ist zu lesen, wobei besser wäre zu fordern, den Privatisierungsbeschluss aufzuheben, das Kurzentrum weiterzubetreiben und das Land wieder in seine Verantwortung für das Kurzentrum zu zwingen. Untermauert wird die Forderung des Personalrates mit der weiterführenden Aussage; „Außerdem fürchten die Arbeitnehmervertreter, dass eine Lücke in der Bewirtschaftung des Kurzentrums zahlreiche Arbeitsplätze in Bad Suderode gefährdet: Mehr als die Hälfte der 400 Jobs in dem Quedlinburger Ortsteil hängen direkt oder indirekt von diesem Betrieb ab.“ Dieser Tatsache ins Auge schauend und nicht wissend was im Falle einer Privatisierung aus ihren Arbeitsplätzen wird, wäre es für die Beschäftigten des Kurzentrums, wie auch für die Beschäftigten der vom Kurzentrum abhängigen Unternehmen, durchaus angeraten für ihre Interessen zu kämpfen. Wenn diese für ihre Interessen, für den Erhalt des Kurzentrum im öffentlichen Eigentum, dessen Weiterbewirtschaftung streiken würden, würde unter Umständen auch so manch anderem ein Lichtlein aufgehen, was ohne dem Kurzentrum in Bad Suderode sein würde. Was haben die Beschäftigten zu verlieren, gekündigt werden sie ohnehin und ob sie wieder eingestellt werden ist fraglich?

Sonntag, 11. November 2012

Theater um Theaterfusion, Umstrukturierung, Privatisierung und andere Formen kommunaler Enteignungen in Quedlinburg!

Vorgedanke: - Mit der Macht des Geldes gehen allgemeine kulturelle Errungenschaften mehr und mehr dem Bach runter, wird Vielfalt der Einfalt geopfert und die Einfältigkeit der Lakaien in ihrer Pflichttreue scheint grenzen- aber auch phantasielos. -
In der Not frisst der Teufel Fliegen, trennen sich Kommunen von ihrem Eigentum und begeben sich immer mehr in von sie nicht zu beeinflussende Abhängigkeiten, geben somit ihre Autonomie mehr und mehr auf und damit auch entscheidende Gestaltungsmöglichkeiten der Bürger. Sie werden zu Bittstellern, wenn vermeint wird, dass das Trennen von eigener wirtschaftlicher Substanz sie von ihrem finanziellen Elend erlösen könnte. Aber wie auch in anderen Fällen, Geld ist Maß der Werte und Maßstab der Preise, Zirkulationsmittel, Zahlungsmittel, Akkumulationsmittel oder Mittel zur Schatzbildung und in der kapitalistischen Warenproduktion vermittelt das Geld die grundlegenden gesellschaftlichen Beziehungen. Es verwandelt sich in Kapital und wird zum Ausdruck des kapitalistischen Reichtums. Letzteres bedeute auch für Kommunen nichts anderes, als das der Reichtum der Gesellschaft mittels Akkumulation des in Kapital verwandelten Geldes erzeugt wird. Wenn Kommunen sich von kommunalen Eigentum trennen, so ist dieses auch immer ein Akt der Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums zu Ungunsten der Gesellschaft. Das solche Vorgänge die verschiedensten Formen annehmen können, ist auch in Quedlinburg zu sehen, die Folgen für die Menschen dieser Stadt rücken dabei in den Hintergrund, dafür werden Ängste, meist auf rein spekulativer Basis und auf niedrigen Niveau in den Vordergrund gestellt. Es ist die Angst, welche das Handel der Menschen bestimmen soll und nicht die Vernunft.
Gegenwärtig steht die Fusion des Nordharzer Städtebundtheater mit der Landesbühne Eisleben auf dem Plan. Der Kulturausschuss des Quedlinburger Stadtrats hat jüngst beraten und die MZ darüber berichtet.
Es ist schon eine Not mit der Jammerei über die Not, ohne Not verbreiteter Illusionen folgend und die übliche Alternativlosigkeit verkündend. Dem Stadtrat soll „das Papier“ zur Fusion am 13. Dezember vorgelegt werden und es bleibt abzuwarten wie dieser entscheiden wird. Das auch in diesem Zusammenhang der Oberbürgermeister eine „absolute Katastrophe“ orakelt, im Falle der Beibehaltung des „Status Quo“, verwundert wenig, malte er in anderen Zusammenhängen doch schon so manchen Teufel an die Wand. Zum Untermauern der prekären Situation der Stadt wird vom Oberbürgermeister die „Pro-Kopf-Verschuldung … in Quedlinburg“ bemüht, welche bei 743 Euro anzusetzen sei. Dem nicht genug, ist „„das … ein überkritischer Bereich“ sagte Brecht und wies darauf hin, dass weitere finanzielle Unterstützung des Landes „davon abhängt, wie konsolidierungsbereit wir sind““. Einmal davon abgesehen, dass auch in anderen Fällen das Land, der Kreis und andere aufsichtführende Behörden bemüht werden, sei hier an eine Aussage des Bürgermeisters vor einigen Jahren, im Zusammenhang mit der vorgesehenen Privatisierung der Stadtwerke erinnert. Damals war in der MZ zu lesen: die freiwilligen Aufgaben der Stadt entsprächen nicht ihrer Wirtschaftstraft; Quedlinburg ist mit rund 30 Millionen Euro verschuldet. Pro Kopf sind das etwa 1 400 Euro - Quedlinburg sei damit Spitzenreiter.“ Nun war Quedlinburg damit alles andere als Spitzenreiter und vielleicht war diese Summe damals vom Bürgermeister zum Zwecke der Veräußerung kommunalen Eigentums „optimistisch“ übertrieben, in jedem Fall sind 1400,-€ mehr als 743,-€. Was ist also los in dieser Stadt, die Verschuldung, einmal vorausgesetzt die Aussagen des Ober/Bürgermeisters entsprechen/entsprachen den Tatsachen, ist sogar geringer als vor vier Jahren und das trotz Kurzentrum, trotz Krematorium und trotz Theaters in der jetzigen Form, trotz Sanierung und Umgestaltung des Marktplatzes und einigem mehr. Hier stimmt doch etwas nicht!

Freitag, 9. November 2012

Merkel unerwünschte Person in Portugal, ein offener Brief

Gestern als E-Mail erhalten, die Bundeskanzlerin wurde in einem offenen Brief zur unerwünschten Person erklärt! Hier der Text der E-Mail:

"A senhora chanceler deve ser considerada
persona non grata em território português"
Offener Brief aus Portugal an Merkel:
Cara chanceler Merkel,

In einem am 6.11.2012 veröffentlichten Offenen Brief an Merkel haben 100 portugiesische Künstler/innen und Intellektuelle selbige zur „persona non grata" erklärt. Den Brief unterzeichneten unter anderem Alice VIEIRA (Kinderbuchautorin) und António-Pedro VASCOCELOS (Filmregisseur). Die Unterzeichner stellen fest:
... Aufgrund des Charakters Ihres angekündigten Besuches und vor dem Hintergrund der katastrophalen ökonomischen und sozialen Lage Portugals, betonen wir, dass Sie hier nicht willkommen sind.
Sie sollten sich auf portugiesischem Territorium als persona non grata betrachten, denn Sie mischen sich eindeutig in innere Angelegenheiten ein, für die Sie kein demokratisch von den hier lebenden Menschen ausgestelltes Mandat haben.
Weil unsere Regierung seit einiger Zeit aufgehört hat, den Gesetzen und der Verfassung dieser Republik Folge zu leisten, müssen wir uns daher mit diesem Brief direkt an Sie wenden. Die Anwesenheit diverser Großunternehmer in Ihrer Gefolgschaft ist empörend. Sie, Frau Kanzlerin, bringen eine Reihe von Personen mit, die unter dem Deckmantel ausländischer Investitionen die Ruinen einer Wirtschaft begutachten sollen, die Ihre Politik hier sowie in Griechenland, Irland und Spanien hinterlassen hat. In Ihrer Delegation sind nicht nur solche Kräfte, die mit Zustimmung unserer Regierung den portugiesischen Staat gezwungen haben, sein Eigentum und seine wertvollsten Güter zu veräußern, sondern auch solche, die als potenzielle Käufer derselben von den Ramschpreisen heute profitieren. …"
Der Offene Brief ist in zehn Sprachen übersetzt und auf einem eigens dafür eingerichteten Blog > zugänglich.
Diese Nachricht verdanken wir dem aufmerksamen Beobachter des Zeitgeschehens Martin Zeis
Martin Zeis Martin.zeis@gmxpro.net 06. 11. 2012
Mit freundlichen Gruessen
seniora.org

------ Ende der weitergeleiteten Nachricht

Der gesamte Text in deutsch findet sich hier!

Dienstag, 6. November 2012

Freiheit:


Freiheit: Verhältnis des Menschen zur objektiven Gesetzmäßigkeit, insbesondere der Grad der Erkenntnis und praktische Beherrschung von Natur und Gesellschaft. Während die Notwendigkeit alle Bereiche der objektiven Realität umfasst, ist Freiheit eine spezifische gesellschaftliche Kategorie. Die Freiheit besteht in der Herrschaft der gesellschaftlichen Menschen über die Natur, Gesellschaft und sich selbst, die auf der Einsicht in die Notwendigkeit beruht. Sie äußert sich in der Fähigkeit, mit Sachkenntnis zu entscheiden und entsprechend den Erfordernissen und Möglichkeiten der objektiven Gesetze praktisch zu handeln. Freie Entscheidungen und freies Handeln sind von den ökonomischen, politischen und ideologischen Bedingungen abhängig. In Gesellschaftsordnungen, in denen Verhältnisse der Ausbeutung und Unterdrückung, Bildungsprivilegien, Manipulation herrschen und jede demokratische und fortschrittliche politische Betätigung bekämpft wird, sind der Freiheit enge Grenzen gesetzt oder ist sie überhaupt unmöglich. Deshalb können auch erst in der sozialistischen Gesellschaftsordnung alle früheren fortschrittlichen Freiheitsbestrebungen erfüllt werden. In der dialektischen Wechselbeziehung zwischen Notwendigkeit und Freiheit ist die Notwendigkeit stets die Voraussetzung der Freiheit, da sie absolut wirkt. Solange sie durch die Menschen nicht erkannt ist, setzt sie sich ihnen gegenüber spontan durch. Indem wir die Notwendigkeit erkennen und zweckvoll ausnutzen, indem wir das objektiv Notwendige wollen und entsprechend handeln, hört die Notwendigkeit auf, spontan zu wirken, ist sie in der Freiheit aufgehoben und verwandelt sich in diesem Sinne in Freiheit, ohne indessen aufzuhören, Notwendigkeit zu bleiben. „Die Notwendigkeit verschwindet nicht, indem sie zur Freiheit wird.“ (Lenin, Bd. 38, S. 153) „Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegebenen Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen.“ F. Engels, MEW Bd. 20, S. 106)
Freiheit als gesellschaftlicher Zustand (Reich der Freiheit) setzt das Begreifen der Freiheit als einen gesellschaftlichen Prozess voraus. Die Verwaltung der Gesellschaft aus einem Reich der Notwendigkeit in ein Reich der Freiheit kann nur dann erfolgen, wenn die Menschen nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Gesellschaft erkennen und das gesellschaftliche Leben planmäßig und bewusst regeln.
Das ist erst auf der Grundlage des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln möglich. In der bisherigen Geschichte bis zur Errichtung des Sozialismus ging die gesellschaftliche Notwendigkeit aus einem Konflikt vieler Einzelwillen hervor, sie erschien als „bewusstlose und willenlos wirkende Macht“. (F. Engels, MEW Bd. 37, S. 464) Im Sozialismus befindet sich die gesellschaftliche Notwendigkeit in wachsendem Maße in Übereinstimmung mit den Willen der Werktätigen.