Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 9. November 2013

Erster Weltkrieg – erste Gedanken -


Der erste Weltkrieg und nächstes Jahr jährt sich dessen Ausbruch zum 100-mal, musste ich jüngst feststellen. Eigentlich ein Grund sich mit dem Thema etwas näher zu beschäftigen und so begann ich Literatur zu sichten, ja selbst den Dachboden haben ich aufgesucht, um dort in den Bücherkisten zu stöbern. Aber Fehlanzeige, zum Thema erster Weltkrieg bin ich nicht fündig geworden, jedenfalls fand ich keine entsprechenden Sachbücher oder Broschüren. So erweiterte ich die Suche und schaute bei einem Gebrauchtbuchhändler vorbei, aber auch dort konnte ich nichts erreichen. Wobei ich vordergründig auf der Suche nach Literatur aus der DDR war, diese ist im Allgemeinen wesentlich ergiebiger, als gegenwärtige, was meines Erachtens mit der angewendeten Methode der Er- und Verarbeitung nicht nur historischer Stoffe zu tun hat.
Sicher gibt es heute eine Vielzahl von Literatur zum ersten Weltkrieg, aber den modernen Medien Rechnung tragend, wurde ich im Internet fündig. Die Quelle sprudelt reichlich, was sich so alles ergießt verdient genaue Sichtung und Wertung, ist wie üblich mit angemessener Vorsicht und Interessenbezogner Differenzierung zu betrachten.
An erster Stell findet sich bei gewählter Suchmaschine ein Verweiß auf die entsprechende Wikipedia - Seite, als nächstes ist ein Beitrag des Stern zu finden, welcher überschrieben mit, „Erster Weltkrieg und die Auswirkungen auf die Kunst überschrieben ist und auf eine entsprechende Ausstellung in Bonn verweist.
Ja es wird dieses Krieges gedacht, es werden Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart gespannt und versucht diesen Krieg für heutiges politisches Treiben zu instrumentalisieren. So ist in einem anderen Beitrag zu erfahren, „Frankreich bereitet sich auf die Gedenkveranstaltungen anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges vor,“ und „Hollande lädt alle Kriegsparteien zu Militärparade ein“, ob auch mit Pickelhabe marschiert wird, bleibt offen, wobei es wohl eher um ein neuzeitliches Säbelrasseln gehen wird, dessen Zielrichtung eigentlich schon ausgemacht ist, denn nicht umsonst ist am Ende zu lesen: „der Präsident verwies darauf, dass im Ersten Weltkrieg erstmals Chemiewaffen zum Einsatz gekommen waren, was zu beispiellosen menschlichen Verlusten führte. Deswegen müssen die Menschen diesen Krieg fest in Erinnerung behalten, so der französische Präsident.“ Bezüge zu aktuellen Kriege, gerade auch von französischer Seite befördert, rein zufällig?
Ja die Menschen sollten diesen Krieg in Erinnerung behalten, aber nicht weil erstmalig Chemiewaffen eingesetzt wurden, sondern weil der „erster Weltkrieg ein allseitig imperialistischer Krieg, entstanden aus den politischen und ökonomischen Widersprüchen zwischen den imperialistischen Mächten, als Folge der ungleichmäßigen Entwicklung des Kapitalismus und des Kampfes des Monopolkapitalismus um die „Neuaufteilung der Welt“ sowie seines Strebens, die revolutionäre Bewegung zu unterdrücken war. Der erste Weltkrieg dauerte von August 1914 bis November 1918. Er war ein von den imperialistischen Großmächten, insbesondere Deutschland, langfristig vorbereiteter Krieg, in dem sich erstmals zwei imperialistische Militärblöcke (Entente und Mittelmächte) gegenüberstanden, “ wie in einem Wörterbuch zu lesen ist. Von dieser Warte aus sollte der Bogen gespannt werden, aber nicht mit dem ersten Weltkrieg beginnend, sonder dessen Vorgeschichte berücksichtigend, bis in die Gegenwart hinein.

Wie allerdings der erste Weltkrieg im Interesse heutiger Kriegstreiberei genutzt werden soll, kann einem Spiegelartikel, mit der Überschrift: Weltkriege und Mauerfall: Gauck muss das Super-Gedenkjahr retten, entnommen werden. Wie zu lesen: „2014 wird das Gedenkjahr der Superlative: Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite, und die Mauer fiel vor 25 Jahren,“ gibt es viel zu gedenken und somit auch einiges zu instrumentalisieren. Die genannten Jubiläen, eigentlich kein Grund zum Jubeln, stehen dafür umso enger in Beziehung und gerade diese Beziehungen, ihre Ursachen und Folgen, verdienen es näher betrachtet zu werden. Das die Sieger des ersten Weltkrieges diesem als Sieger gedenken möchten und damit auch an den damit verbundenen Patriotismus erinnern, hat durchaus sehr gegenwärtige Gründe und so ist zu lesen: „1914 sei ein "Zeitpunkt der nationalen Einheit und des nationalen Zusammenhalts" gewesen, den die französische Bevölkerung nicht vergessen habe.““ Und gerade diese Einheit wird benötigt um neue Kriege zu führen, egal unter welchem Deckmäntelchen sie heute daher kommen, egal mit was sie begründet werden. Das in diesem Zusammenhang die vergangenen Siege auch Balsam für die unterdrückte Volksseele sein kann, steht außer Frage, wurde doch nicht nur im ersten Weltkrieg die heutige europäische Hegemonialmacht Deutschland besiegt. Auch ein Grund warum, wie dem Spiegelbeitrag zu entnehmen, von offiziell deutscher Seite aus das Gedenken an diesen Krieg nicht unbedingt hervorgehoben wird. Da wird dann schon mal die „Bundesmarionette“ vom Dienst vorgeschoben, immerhin wird der Bundespräsident, dem Beitrag zu entnehmen, ja auch fürs Redenhalten bezahlt. 
Auch dieses ein Grund sich mit dem Thema erster Weltkrieg auseinanderzusetzen und das Feld nicht kampflos den Kriegstreibern der Gegenwart zu überlassen.
Im Internet finden sich und wie nicht anders zu erwarten, viele Bilder zum ersten Weltkrieg. Ich habe nun zwar kein Sachbuch über den ersten Weltkrieg unter meinen Büchern gefunden, aber den Roman von Arnold Zweit, „Erziehung vor Verdun“. Die zwei weitern Romane dieser Trilogie „Junge Frau von 1914“ und „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ sind ebenfalls vorhanden. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass diese Trilogie vom Fernsehen der DDR verfilmt wurde und über den Online-Shop der Jungen Welt bestellt werden kann.
Ja der erste Weltkrieg, was löste ihn aus, wodurch wurde er verursacht und welche Parallelen gibt es in die Gegenwart?    

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