Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 11. Juni 2014

Gedanken zum Tag -10/11.06.14-

10.06.14 - Pfingsten ist vorbei und damit auch der Kaiserfrühling in Quedlinburg, letzteres ist heute Thema in der MZ, im regionalen Teil. Gelesen habe ich den Beitrag nicht, einzig die Überschrift und das Bild waren Gegenstand der Betrachtung. Am Wochenende war schönes Wetter, eher etwas warm und damit ein guter Anlass um Baden zu gehen. Das Mittelalterfest habe ich links liegen gelassen, dieser mittelalterliche Trubel interessiert mich eigentlich nicht mehr, er hat ohnehin nur wenig mit Geschichte zu tun und wenn, dann mit Verklärung der Selbigen. Was allerdings in diesem Jahr neu war, waren die mit dem Eintritt verbundenen Leistungen, so konnten die Gäste, nach Zahlung ihres Eintritts, nicht nur den mittelalterlichen Markt besuchen und sich wiederholt das Historienspektakel reinziehen, sondern auch die Stiftskirche und das Schlossmuseum. In der Stiftskirche blieben allerdings Krypta und Teppichausstellung berechtigterweise geschlossen.
Aber wie schon geschrieben, das Wetter eignete sich besser zum baden, als zum Schlendern über einen Mittelaltermarkt. Letztlich überholen sich solche Veranstaltungen meines Erachtens mit der Zeit und gelegentlich sind es dann noch die harten Mittelalterfans, welche sich die Hand reichen. Jedenfalls was die „Eingeborenen" hier betrifft, bei den Touristen ist es unter Umständen etwas anders, sofern sie dieses Spektakel noch nicht erlebt haben.
Vieles hatte ich in der MZ nicht gelesen, von den meisten Artikeln nur die Überschriften, welche animierten diese Beiträge nicht zu lesen. Zu erfahren war am Rande, dass einem Touristen aus seinem Auto heraus, mitten in der Nacht, eine Spiegelreflexkamera entwendet wurde. Die Täter hatten versucht eine Scheibe der vorderen Türen einzuschlagen, was aber nicht gelang, bei den hinteren Scheiben hatten sie allerdings Glück und die Kamera war weg. Eine Anwohnerin will in der Nacht drei mit Skimasken bekleidete beobachtet haben, welche sich am Auto zu schaffen machten. Dabei liegt der Verdacht nahe, dass Gelegenheit Diebe macht und eigentlich Fahrlässig vom Eigner des Fahrzeuges, seine Kamera im Fahrzeug liegen zu lassen. Allerdings hätte, wenn und aber, alles nur Gelaber, wahrscheinlich wäre dieser Schaden zu vermeiden gewesen. Warum die Täter allerdings Skimasken trugen, erschließt sich nicht so einfach, wenn diese Tat der Gelegenheit geschuldet war. Oder wussten die Täter was sie erwartet und hatten die Gelegenheit von langer Hand vorbereitet? Vielleicht ist die Erklärung auch einfacher, was gegen Kälte gut ist, soll ja auch gegen Hitze helfen, oder war das Ziel etwa ein anderes? Wie dem auch sein möge, die Scheibe am Auto ist kaputt und die Kamera weg.
Jetzt ist aber auch die Frühstückspause vorbei und ich werde mich wieder an die Maschine begeben.

11.06.14 - Hat nicht unbedingt optimal begonnen der Tag, bin heute mit dem Fahrrad losgefahren und kurz hinter Quedlinburg war der Hinterreifen kaputt. Nach kurzem Überlegen entschloss ich mich weiter zu laufen. Also bin ich heute nach Thale gelaufen, aber nicht nur gelaufen, sondern habe mein Fahrrad nebenher geschoben. Das führte allerdings dazu, dass ich nicht pünktlich war. Nachher werde ich bei einem Fahrradgeschäft in Thale vorbei schauen, es werden wohl ein neuer Schlauch und eine neue Decke sein müssen.
Zum Frühstück zu Hause hatte ich in der MZ gelesen, von den meisten Beiträgen allerdings nur die Überschrift, sie interessierten mich weiter nicht. Interessant hingegen war ein Beitrag, welcher über die ersten Entschädigungszahlungen für ehemalige Kurzentrumsmitarbeiter berichtet, vor Gericht erstritten. Gezahlt werden müssen die entsprechenden Beträge von der Stadt Quedlinburg, was letztlich auch gerecht ist, hat diese doch die Schließung des Kurzentrums zu verantworten.
Privatisierungen sind eine teure Angelegenheit für die Allgemeinheit, wobei im Falle des Kurzentrums das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Dabei kommt es oftmals anders als gedacht, insbesondere wenn in der Gesellschaft objektiv wirkende Gesetzmäßigkeiten außer Acht gelassen werden. So haben Behörden und Verwaltungen ihre Aufgabe zu erfüllen, demokratisch gewählte Gremien diesem zu folgen. Dass das Anforderungsprofil an die so genannten Politiker dabei nicht allzu hoch ist, kommt Verfechtern von Privatisierungen kommunalen Eigentums entgegen. Viele Abgeordnete lassen sich im Allgemeinen allzu Willfähig lenken und leiten, nicht vorhandenes Wissen wird durch vermittelten Glauben, zum Beispiel an die heilende Wirkung des Marktes, dessen Fähigkeiten zur Selbstregulierung, das Gutmenschentum von Investoren und anderen neoliberalen wie konservativen Dogmen, ersetzt. Die Konsequenzen aus solchem Tun müssen die Angeordneten nicht tragen, zur Verantwortung wird keiner gezogen, wenn es nicht Funktioniert, gar das Gegenteil vom Angestrebten eintritt, gibt es nur ein Wehklagen, dass man das nicht gewusst hat und wenn man hätte, dann aber ... konsequenterweise, ... weiter so! Das Spiel also, welches als politisches Treiben bezeichnet wird, letztlich aber spezifischen Interessen der Herrschenden zu dienen hat. Politik ist eigentlich etwas anderes, allein der Glaube nährt bei vielen die Vorstellung vom praktizierten politischen Treiben als Hochkultur des demokratischen Seins und verbindet damit unterstellte Hoffnungen und nährt die Illusion von Demokratie, als unabhängig, überparteilich, allgemein, in Vertreterschafft ausgeübt. So entpuppt sich Demokratie als ein Instrument der Herrschaft, aber nicht der Volksherrschaft, sondern der Klassenherrschaft, sie ist aber auch ein Instrument des Interessenausgleichs innerhalb der herrschenden Klasse und gerade um letzteres geht es im Zusammenhang mit der koste es was es wolle Privatisierung des Kurzentrums in Bad Suderode! Letztlich ist das Kurzentrum einst gebaut worden, um nach weitesgehender Deindustrialisierung des Ostens der Republik, die Wirtschaft in der Region zu fördern. Die Errichtung und der Betrieb des Kurzentrums hatte eine Reihe von Investitionen in Bad Suderode und Umgebung zur Folge. Somit wurden mit Errichtung, Betrieb und Erhaltung weitere Investitionen in die Wirtschaft der Region gefördert, aber auch subventioniert. Da sich durch Privatisierung die Situation aus dem Betrieb des Kurzentrums nicht ändern wird, bestimmte Verluste verbleiben werden, kann davon ausgegangen werden, dass auch in Zukunft der Betrieb des Kurzentrums weiter öffentlich bezuschusst werden muss. Nur werden diese Zuschüsse der regionalen Wirtschaft nicht mehr im gewohnten Maß zufließen, sondern dem Investor zugute kommen. Dieser wird es dabei verstehen, auch die vordem geförderten Unternehmen mit in die Verantwortung für das Kurzentrum mit einzubeziehen. Letztlich ist es nicht Ziel eines Investors andere wirtschaftliche Unternehmungen zu fördern, sofern diese für den eigenen Geschäftsbetrieb nicht notwendig sind, oder gar als Konkurrenten anzusehen und zum anderen wird im privatwirtschaftlichen Bereich investiert um zu profitieren. Gewinn ist das Ziel einer jeden solchen Investition, welches fortführend in der Gewinnmaximierung besteht. Dabei ist es egal, ob es sich um ein kleines, ein großes, ein mittelständisches Unternehmen oder einen Konzern handelt. Im Fall Bad Suderode bedeutet das nichts anderes, als dass ein Investor zwar ein Bettenhaus bauen kann, ein Gesundheitzentrum aufbauen, aber er auch bestrebt sein wird, das Kurzentrum selbst mit Gewinn zu bewirtschaften. Im Allgemeinen ist die Bewirtschaftung solcher Zentren nicht gewinnbringend und wird in der Regel von staatlicher Seite, in welcher Form auch immer, gefördert. Zwar sollten das PlanscheBad in Thale nicht mit dem Kurzentrum in Bad Suderode in ihrer Struktur und Ausrichtung verglichen werden, aber in der Art und Weise der Förderung von Investoren und deren Folgen.

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