Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 12. November 2014

Ehrenamt, es wird gebraucht, aber es wird auch missbraucht ...

Berufliches Sein, Arbeit, abhängige Beschäftigung, der Zwang seine Arbeitskraft verkaufen zu müssen nehmen verschiedene Formen an, aber es gibt auch noch das Ehrenamt! Eigentlich eine gemeinnützige Einrichtung, von gemeinnützigen Vereinen getragen und aus dem gesellschaftlichen Sein heutzutage nicht wegzudenken. Von Ehrenamt leistenden werden Aufgaben übernommen, welche zwar notwendig sind, nur für den Kapitalverwertungsprozess nicht tauglich. Aber auch die sogenannte öffentliche Hand zieht sich aus vielen Bereichen gesellschaftlichen Seins zurück, mit der Maßgabe sparen zu müssen. So ist es Bestreben entstehende Lücken zu schließen, in der Regel mit Ehrenamtlichen, was in diesem Zusammenhang eigentlich nur bedeutet, das diese Menschen nicht für Geld arbeiten gehen, sondern für die Ehre! Da Mensch nun aber nicht von der Ehre leben kann, sondern auch Essen und Wohnen muss, in unseren klimatischen Breiten sich auch kleiden, gibt es für manch Ehrenamt eine Aufwandsentschädigung. Diese allein kann die Existenz nicht sichern, allein ist sie oft eine kärgliche Zugabe zu staatlich gewährten Almosen wie sie mit Hartz IV zum Beispiel verbunden sind. Das es unter Umständen vorkommt, das ehrenamtliche Tätigkeit die verschiedensten Blüten treibt, ist einem Beitrag im Internet zu entnehmen, zu welchem ich folgenden Kommentar hinterlassen wollte:
Nun am Ende beginnend (den angehängten, in anderer Farbe geschriebenen Text nicht berücksichtigend), es gibt den vor Jahren geschaffenen Bundesfreiwilligendienst und nicht zu vergessen, können junge Menschen ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Anscheint aber nicht ausreichend, um die Lücken zu schließen, welche die Abschaffung militärischer und ziviler Zwangsdienste gerissen hat.
Dabei ist das obengenannte Beispiel kein Einzelfall, hier gibt es ähnliche Beispiele, wo Menschen für eine „Aufwandsentschädigung“ tätig werden, wie einem Arbeitsverhältnis entsprechend nach Plan und Pflicht. Die Ergänzung der Einkommen liegt in der Regel im Bereich der Zuverdienstmöglichkeiten welche Hartz IV zulässt. Frei nach der Logik: warum auch mehr verdienen, würde ansonsten ohnehin Abzüge bei den Bezügen geben. Der Stundenlohn welcher sich letztlich ergibt liegt oft im Centbereich. Einige mir bekannte, welche einer solchen Tätigkeit nachgehen und das seit Jahren, waren erfreut, als sie dieses Tätigkeitsverhältnis durch eine Zeit im Bundesfreiwilligendienst ersetzen konnten, ein Beschäftigungsverhältnis welches zumindest sozialversicherungspflichtig ist. Mit Urlaubsanspruch, Bezugsfortzahlung (Aufwandsentschädigung/Taschengeld) im Krankheitsfall usw. und einige andere Errungenschaften, von welchen sie ansonsten nur (alp-)träumen konnten. Nach Beendigung des Bundesfreiwilligendienstes ging es in der Regel in den alten Zustand zurück. Aber egal, in jedem Fall eine Form der Verbilligung von Arbeitskraft und sozialer Entrechtung.
Begrüßenswert das im obigen Fall gegen diese Zustände angegangen wird, letztlich gibt es auch in solchen Fällen zu wenig Betroffene, welche sich offensiv mit ihrer Situation auseinandersetzen. Ein Grund ist unter anderen schlechte Organisiertheit, geschuldet auch dem propagierten Herdentrieb des Individualismus.
Solidarische Grüße

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