Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 28. September 2016

Der Geschäftsführer der WOWI bringt es auf den Punkt!

Quarmbeck ist ein Thema, welches eigentlich nicht nur die Bewohner dieses Stadtteils betrifft, der Abriss der städtischen Wohnungen in diesem Gebiet wird auch Folgen für Bürger der Stadt Quedlinburg haben. Jüngst fand zum Thema Abriss eine Veranstaltung in Quarmbeck statt und die MZ berichtet ausführlich darüber. In der Druckausgabe der Zeitung ist folgende Aussage des Geschäftsführers der städtischen Wohnungsgesellschaft besonders hervorgehoben:
Breuels Antwort diente hingegen nicht zur Besänftigung: „Das hat nichts mit den Menschen zu tun.““ „Das hat nichts mit den Menschen zu tun“, treffender könnte der Geschäftsführer der Wowi diese Situation nicht formulieren, es hat nichts mit den Menschen zu tun, es geht nicht um die Menschen, nicht um deren Interesse, diese sind schlicht und einfach nur ein Spielball politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen. Der Mensch spielt keine Rolle, es ist egal was aus ihm wird, er hat zu funktionieren, dahin zu marschieren, wo er hingeschickt! Anstatt über Möglichkeiten nachzudenken, wie dieser Wohnstandort aufgewertet werden könnte, werden die Voraussetzungen für den Abriss geschaffen. Langfristig vorbereitet, wird Widerstand gegen den Abriss gespalten, um letztlich die Interessen der Bewohner gänzlich negieren zu können.
Quarmbeck soll abgerissen werden, weil der Leerstand hoch, nur warum ist er so hoch? Weil Jahre vor Abrissbeschluss der Zuzug unterbunden wurde und nachdem der Abriss beschlossen, konnte davon ausgegangen werden, dass keiner zuziehen wird, ganz im Gegenteil, einige Bewohner packen ihre Sachen und verlassen das Wohngebiet schon.

Dienstag, 27. September 2016

Johannishain in Quedlinburg - Beispiel für privatwirtschaftliche Verantwortlichkeit ...

Ein gutes Beispiel für privatwirtschaftliche Verantwortlichkeit findet sich heute in der MZ! Vor Jahren wurde ein Park verkauft und der neue Eigentümer lässt diesen verwahrlosen, die Schuld allerdings bekommen andere zugesprochen, seiner Verantworten wird der Eigentümer so allerdings nicht gerecht. Einen Zaun könnte er bauen, ist zu lesen, damit die Verursacher von Schmutz und Dreck den Park nicht mehr nutzen können, aber Gutmensch wie er ist, möchte er das nicht und so hofft er das Stadt und Anwohner Verantwortung übernehmen. Dabei hat es sicher einen Grund gehabt, warum das Grundstück erworben wurde, sicher nicht aus Spaß an der Freude, das Gutmenschentum pflegend, sondern aus wirtschaftlichen Interesse wird die Entscheidung gefallen sein. Die Lage ist nicht schlecht, das Areal sicherlich verschieden nutzbar und Quedlinburg nach wie vor Welterbestadt. Im angrenzende Wohngebiet gibt es seit einiger Zeit wieder eine Einkaufsmöglichkeit, im Park, oder am Rande des Parks findet sich eine Kegelbahn und einige historische Sehenswürdigkeiten gibt es außerdem. Im Dreißigjährigen Krieg soll es in dieser Gegend, welche allerdings zu dieser Zeit noch einige Kilometer vor den Toren der Stadt lag, sogar ein Gefecht zwischen Kaiserlichen und Schwedischen Truppen gegeben haben.
Nun soll es aber im Park etwas gruselig sein, so das manch Zeitgenosse von vornherein eine Bogen drum macht. Vielleicht ändert sich das ja, wenn im Park kulturelle Veranstaltungen stattfinden, wie im Beitrag avisiert.

Samstag, 24. September 2016

Freibad in Quedlinburg ...?

Freibad in Quedlinburg, es gibt einen erneuten Ansatz! Wahl-politisch spielte das Thema des öfteren eine Rolle, insbesondere von der CDU strapaziert, soll es nun an die Umsetzung gehen. Die MZ berichtet darüber, ein Lageplan sowie Zeichnungen von verschiedenen Objekten im Projekt sind in der Zeitung zu sehen. Das ein solches Objekt auch Geld kostet, kann sich sicher jeder vorstellen und so werden Investitionssummen genannt, verschiedene Möglichkeiten und Ausbaustufen sind denkbar und Fördermittel sollen möglich sein. Auf Facebook wurde der Beitrag verlinkt und geteilt, es gibt nicht wenige Kommentare und da das Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten interessant, habe ich folgende Gedanken niedergeschrieben:
Ähnlich wie das Plansche-Bad in Thale, die Investitionen werden der Öffentlichkeit überlassen, dabei ist es egal, ob diese von der Kommune, dem Land, dem Bund, der EU, oder andere Träger gezahlt werden. Denn es heißt: „Förderprogramme seien vorhanden, Baukosten für ähnliche Vorhaben in der Region mit 60 bis 70 Prozent unterstützt worden.“ Der Pferdefuß der Investition ist allerdings bei der Betreibergesellschaft zu finden, denn „„das Projekt ist umsetzbar“, sagte Ruch. Er machte aber deutlich, dass beim Betrieb der Anlage ein Zuschussbedarf bleiben werde - je nach Konstruktion der Betreibergesellschaft zwischen 150.000 und 300.000 Euro.“ Nicht gerade wenig und da von Betreibergesellschaft geschrieben wird, werden dieses wohl kaum die städtischen Unternehmen WOWI oder Stadtwerke sein, welche zum Vorteil der Stadt und ihrer Bürger nur besagte Gelder von einer Tasche in die andere verlagern würden. Somit kann mit Spannung auf ein entsprechendes Konstrukt gewartet werden, wenn es ähnlich wie in Thale wird, …wird es aber in einem Punkt nicht, da der Zuschussbedarf für die Anlage in Quedlinburg, im Verhältnis zur Investitionssumme (6,7Millionen) gesetzt, höher ist als der Zuschussbedarf welchen die Stadt Thale für ihr Plansche-Bad jährlich an den dortigen „Investor“ abzudrücken hat! In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass das in Quedlinburg geplante Bad, mit Nebenanlagen, „nur“ ein Saisonbetrieb ist!
Nicht das ich gegen ein Freibad in Quedlinburg wäre, allerdings sollte dieses ausschließlich als kommunales Unternehmen geführt werden, als Betriebsteil der Stadtwerke oder der WOWI zum Beispiel. Mit einem solchen Konstrukt bleibt der Einfluss der Stadt auf das Unternehmen gewahrt, die Kommune kann davon Partizipieren und ist nicht nur Zahlmeister für privatwirtschaftliche Interessen!

Sonntag, 18. September 2016

Kunden müssen warten und die Meister sterben aus!

Kunden müssen warten und die Meister sterben aus! Oder sterben nur die Handwerksmeister aus …? Hat das Handwerk seinen goldenen Boden verloren, ist uninteressant für junge Menschen geworden?
Viel kann spekuliert werden, allerdings was im Beitrag in der MZ zum „Meistersterben“ an Gründen angeführt wird, ist zum Teil haarsträubend. So findet es der Sprecher der Handwerkskammer Halle Herr Schumann nicht gut, dass „wir … in Deutschland einen Abiturwahn“ haben, obwohl an anderer Stelle schon oft beklagt wurde, dass Schülern welche dem „Abiturwahn“ nicht verfallen sind, gelegentlich elementare Grundkenntnisse fehlen, um eine qualifizierte Ausbildung aufzunehmen. Das spricht zwar nicht unbedingt fürs Handwerk, ist aber Ausdruck für die Qualität des Bildungssystems hierzulande.
Dann wird noch etwas von „idealen Karriere(n)“ geschrieben, welche vermeidlicherweise mit einem Studium verbunden sein sollen und assoziiert, dass der Abschluss einer Meisterausbildung diverse Möglichkeiten offeriert. In diesem Zusammenhang wird oben erwähnter Herr Schumann mit der Aussage, „egal ob sie es können oder nicht“, nochmals zitiert. Und einmal davon abgesehen, dass die selbe Aussage auf eine Meisterausbildung angewendet werden könnte, stellt sich der Herr damit allerdings nur ein intellektuelles Armutszeugnis aus. Auch ist es nicht der Schmutz bei der Arbeit, welche Menschen davon abhält eine Meisterausbildung zu absolvieren, es gibt durchaus andere Tätigkeiten, bei welchen „man auch mal schmutzig wird“, sondern eher die Verdienstmöglichkeiten und wirtschaftlichen Perspektiven. Als qualifizierte Fachkraft kann in der Industrie unter Umständen mehr verdient werden, auch wenn manche Tätigkeit von dieser ausgelagert wurde, ... an Handwerksmeister, wie im weiterführenden Beitrag das Beispiel des Industriemechanikers zeigt, welcher Großtechnik im Tagebau wartet. Eine Aufgabe welche nicht ohne Grund von Unternehmen ausgelagert wurde, in der Regel um Kosten zu sparen. Der Handwerksmeister sozusagen als Billigarbeitskraft! Dabei befindet sich das Handwerk ohnehin auf einen absteigenden Ast, kann sich in Nischen unter Umständen noch gut entfalten, wo es allerdings mit der Industrie in Berührung kommt, hat es schlechte Karten, dient es entweder als billige Arbeitskraft, oder wird nieder-konkurriert! Keine guten Aussichten!

Dienstag, 6. September 2016

Letzten Sonntag wurde gewählt und ...

Letzten Sonntag wurde gewählt und es gilt nach wie vor, dass Wahlen verboten wären, wenn mittels ihrer gesellschaftliche Verhältnisse verändert werden könnten. Allerdings hindert dieses nicht daran, dass kräftig orakelt, der Untergang des Abendlandes prognostiziert und der Niedergang demokratischen Seins in diesem Land propagiert werden kann. Es wurde gewählt und das Ergebnis dieser Wahl ist so ungewöhnlich nicht, ein allgemeiner Rechtsruck in der Gesellschaft nicht mehr zu leugnen, setzt das große Gejammer über sich verändernde politische Verhältnisse ein. Dabei wurde dieses Jahr nicht erstmals gewählt, auch in Sachsen-Anhalt erhielt die neue Schwesterpartei neoliberaler Politik eine nicht geringe Zahl der Stimmen, prozentual sogar mehr als jetzt in Mecklenburg-Vorpommern. In absoluten Zahlen hatte diese Partei allerdings in Baden-Württemberg die meisten Wähler, auch wenn der Anteil „nur“ bei ca. 15% lag!
Nur was ist anders und was wird sich verändern? Anders ist, dass in Mecklenburg-Vorpommern die CDU ins Hintertreffen geraten ist und nicht die SPD, wie in Sachsen-Anhalt, da gilt es kräftig zu jammern, auch wenn es letztlich egal ist, wer eine Regierung führt, ob SPD, CDU, Die Linke, die Grünen oder eine andere Partei, es ändert sich an der Politik nur relativ wenig, meistens kosmetischer Art. Dabei ist die CDU, der AFD noch am nächsten, in ihrem neoliberalen Politikverständnis, allerdings wird als Grund entäußerten Wählerwillens die sogenannte Flüchtlingskrise ins Feld geführt, zugegebener Maßen ein Hauptaufhänger, wenn nicht gar der einzige, welchen die AFD ins Feld führt. Allerdings kann das Verhalten vieler Wähler darauf zurück geführt werden, oder sind es doch eher andere Gründe welche die Entscheidung manchen Wählers beeinflussten? Vielleicht das mit Hartz-IV verbundene Elend, fortgesetzte und beschleunigte Rüstungs- und Kriegspolitik, Kriegshetze in den Medien, Schaffung immer mehr prekärer Beschäftigungsverhältnisse, die Vertiefung von Zukunftsängsten in allen Schichten der Bevölkerung, soziale Sicherheit das war einmal, sozialer Kahlschlag ist!