Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 3. Januar 2018

Eine interessante Auseinandersetzung ...

Eine durchaus interessante Auseinandersetzung, sie zeugt von vermeidlich westlicher Unkenntnis und den Versuch Lücken zu schließen. Die Auseinandersetzung ist eher kleinbürgerlich, westlich verortet, in Ostdeutschland, richtiger in der DDR wurde sich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt, auf weltanschaulich materialistischer Basis. Was Völkermord war, wurde auch als Völkermord bezeichnet, die eigentlichen Gründe erkannt und offenbart, der religiöse Gesichtspunkt spielte in der geschichtlichen Betrachtung eine untergeordnete Rolle, ohne allerdings die Rolle der Religion zu negieren. Aber auch das ist Geschichte, auch im Osten sind die Menschen im Westen angekommen und beten oft das nach, was ihnen vorgebetet wird. Allerdings noch nicht mit der Effizienz wie es im Westen der Fall ist.
Der erste Beitrag ist ein oberflächlicher Verriss, es kann nicht sein, was nicht sein darf, das religiöse Moment steht im Vordergrund, der zweite Beitrag, die Antwort des Angegriffenen, ist dagegen keine einfache Zurückweisung, sondern das Bekenntnis eines Suchenden auf dem Weg zur Erkenntnis.
Es macht Sinn sich auch in dieser Auseinandersetzung mit den verschiedensten Begrifflichkeiten auseinanderzusetzen und Sinn und Zweck der Verwendung bestimmter Begriffe zu hinterfragen. Die Diskussion ist mir als E-Mail zugänglich gewesen, alle Beiträge dazu habe ich nicht gelesen, weil über eine Liste verbreitet, deren Beiträge ich in der Regel ungelesen lösche. Über einen anderen Weg auf diese Auseinandergesetzt aufmerksam gemacht, habe ich die Beiträge gelesen, bin den weiteren Links allerdings nicht gefolgt, es reichte, was zu lesen!
„Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft“, hat Georg Orwell einst festgestellt und da ist durchaus etwas dran, dabei ist die Vergangenheit letztlich nur über das Wissen über die Vergangenheit und dessen Darstellung zu kontrollieren. Oft wird sich dabei nicht über bestimmte historischen Ereignisse gestritten, sondern über deren Interpretation, Wertung und Einordnung im geschichtlichen Sein.
Was die Verwendung von Begriffen anbelangt, so sei auch über den oft verwendeten Begriff Holocaust nachzudenken, was in der Antwort auf den Anschuldigungen im verlinkten Text in gewisser weise auch getan wird. In einem Anderen Zusammenhang hatte ich zur Verwendung des Begriffes folgendes geschrieben:
Der Begriff Holocaust im verwendeten Zusammenhang mit dem Völkermord an den Juden durch den deutschen Faschismus, ist in der alten BRD seit 1979 genutzt worden und das sozusagen zu PR-Zwecken! In der DDR wurde bedingt vom Völkermord an den Juden gesprochen, ohne allerdings das Ausmaß des Völkermordes wären der faschistischen Diktatur, bis zum Ende des zweiten Weltkriegs in seiner Gesamtheit zu verharmlosen.
Der Sinn dieser Verwendung des Begriffes besteht darin, den Völkermord an den Juden als etwas besonderes heraus - und darzustellen, ihn über den Völkermord an sich zu heben und diesen damit zu verharmlosen. Das hat auch gut funktioniert, in allgemeinen Diskussionen um die Verbrechen der deutschen Faschisten wird sich auf den Holocaust konzentriert, der Völkermord an den Menschen in der Sowjetunion, über 27 Millionen Tote, an den Polen, über 6 Millionen Tote und es wären noch weitere Völker zu nennen, wird gern unter den Tisch fallen gelassen. Damit gelingt es den Boden für neue Kriege mit deutscher Beteiligung zu bereiten, denn es wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht der Holocaust gewesen wäre. Die menschenverachtende Tat war so nicht der Krieg gegen die Völker an sich, sondern der Völkermord an den Juden! Wenn aber nicht vom Holocaust, sondern vom Völkermord die Rede ist, dann ist relativ leicht festzustellen, dass andere Völker ebenfalls betroffen und die Folgen wesentlich umfassender waren. Der Holocaust hingegen taugt die Folgen einzugrenzen, die Anwendung des Begriffes dient der Manipulation und ist eine Verhöhnung der Opfer.

Übrigens: „Religiöse Juden haben sich gegen die Verwendung dieses Wortes ausgesprochen, weil das Brandopfer der Torah ein Gott dargebrachtes Opfer sei, und derjenige, der es darbringt, sich in der Obhut Gottes wisse. "Holocaust" würde in diesem Sinne bedeuten, dass die Juden von Gott als Brandopfer gefordert wurden und dass somit die Ermordung von 6 Millionen Juden religiös legitimiert war.“ Quelle: klick

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen